Jüchen Gymnasium kehrt wohl zu G 9 zurück

Jüchen · Morgen Abend wird im Fachausschuss das Ergebnis der Schulkonferenz des Gymnasiums mitgeteilt. Eltern und Schüler, die noch beraten, haben aber bereits signalisiert, dass sie das Abitur nach 13 Schuljahren wieder einführen wollen.

 Das Gymnasium Jüchen wird voraussichtlich das Abitur nach dem 13. Schuljahr wieder einführen.

Das Gymnasium Jüchen wird voraussichtlich das Abitur nach dem 13. Schuljahr wieder einführen.

Foto: Gundhild Tillmanns

Das Gymnasium Jüchen wird wohl wieder das Abitur nach der Klasse 13 einführen:Darauf deutet jetzt alles hin. Heute und morgen sollen zwar noch die letzten Sitzungen der Schüler-, Eltern- und Lehrergremien unabhängig voneinander stattfinden. Denn der stellvertretende Schulleiter Markus Hübner soll am Donnerstagabend dem Schulausschuss das Ergebnis der Abstimmungen vorlegen, die dann als Gesamtentscheidung der Schulkonferenz gewertet wird, ob das Gymnasium Jüchen von G8 wieder zu G 9 zurückkehrt. Hübner will nach eigenen Angaben zwar den Beratungsergebnissen nicht vorgreifen. Die Signale aus der Elternschaft und der Schüler gingen aber eindeutig in Richtung G 9, sagte er im Redaktionsgespräch.

Im Juni, als die neue NRW-Landesregierung erstmals von einem Umschwenken zurück auf das Abitur nach 13 Schuljahren gesprochen hatte, war die Stimmung im Jüchener Gymnasium noch ganz anders. Leiterin Monika Thoeut hatte damals betont, an "ihrer" Schule funktioniere G8 eigentlich gut. Doch mittlerweile sei einige Zeit ins Land gegangen und die Grundstimmung habe sich gewandelt, sagt Hübner, der die erkrankte Schulleiterin auch im morgigen Schulausschuss vertreten wird. Mit einer Zweidrittelmehrheit muss sich die Schulkonferenz bis morgen Abend für G8 oder G 9 entschieden haben.

Seitens der Gemeindeverwaltung wird bereits ein Szenario entwickelt, mit welchen Konsequenzen die Rückkehr zu G 9 im Jüchener Gymnasium verbunden sein werden. Allerdings verdeutlicht die Gemeinde auch: "Eine gesetzliche Regelung liegt noch nicht vor. In der Gemeinde Jüchen wird am Gymnasium G8 und an der Gesamtschule G9 angeboten." Die Umstellung auf G 9 soll mit dem Schuljahr 2019/2020 beginnen. Sie wird die Jahrgänge fünf und sechs des Gymnasiums umfassen, also auch die Kinder, die zum Schuljahr 2018/2019 im Gymnasium aufgenommen wurden, verdeutlicht das Schulamt. Die älteren Jahrgänge sollen aber zunächst weiter nach G 8 wegen ihrer dann bereits fortgeschrittenen Schullaufbahn auslaufen. Kosten fallen für die Gemeinde Jüchen für die Vorbereitung zum Schuljahr 2026/2027 an, wenn der sechste Jahrgang des Jahres 2019/2020 in die 13. Klasse kommt. Und höhere Kosten für die Lernmittelfreiheit entstehen mit dem Schuljahr 2023/2024. Über die Höhe der Kosten verhandele das Land aber noch mit den Kommunalen Spitzenverbänden, wobei womöglich auch ein Gutachter eingeschaltet wird, informiert das Schulamt weiter.

Landes-CDU und -FDP haben in ihren Koalitionsvertrag eine Leitentscheidung für G9 aufgenommen. Schulen, die G 8 beibehalten wollen, können dazu einen Antrag stellen. Die dem Gymnasium Jüchen benachbarte Gesamtschule wird auf jeden Fall das Abitur nach dem 13. Schuljahr anbieten. Sollte auch das Gymnasium zu G 9 zurückkehren, dann wollen beide Schulen verstärkt mit ihren unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten für sich werben, haben die Leiterinnen bereits angekündigt. Die Debatte um die Länge des gymnasialen Bildungsgangs G8 oder G9 hat die schulpolitische Auseinandersetzung in Nordrhein-Westfalen seit fast 20 Jahren geprägt. Nun soll endlich Ruhe einkehren, heißt es seitens der Landesregierung.

(NGZ)
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