Jüchen Grüne: Preise für Kultur weiter erhöhen

Jüchen · Die Preiserhöhung um zehn Prozent für Kulturangebote ist beschlossen. Doch sie geht den Grünen nicht weit genug. Sie wollen das Defizit von 5000 Euro durch Einnahmen decken. Das soll der Hauptausschuss im Herbst entscheiden.

 Das Kulturprogramm - hier Dittmar Bachmann im Schulforum - in Jüchen soll erneut teurer werden. Nach einer zehnprozentigen Erhöhung wollen die Bündnisgrünen das Defizit im Etat 2016 decken.

Das Kulturprogramm - hier Dittmar Bachmann im Schulforum - in Jüchen soll erneut teurer werden. Nach einer zehnprozentigen Erhöhung wollen die Bündnisgrünen das Defizit im Etat 2016 decken.

Foto: l. Berns

Kultur in Jüchen wird teurer. Für die erste Preissteigerung hat der Gemeinderat die Weichen gestellt. Doch diese geht den Bündnisgrünen um Thomas Dederichs nicht weit genug: Sie wollen auch die Differenz von 5000 Euro, die zwischen Einnahmen und Ausgaben klafft, schließen - und dafür sollen die Besucher bezahlen. "Jüchen liegt im Vergleich mit anderen Kommunen preislich im unteren Bereich", sagt der Fraktions-Chef der Grünen. Das Kulturprogramm sei gut und werde gut angenommen. Dederichs rechnet - zusätzlich zu der verabschiedeten Verteuerung um zehn Prozent - mit "rund 1,50 Euro pro Karte": "Das ist eine Summe, die nicht ausschlaggebend sein wird für Erfolg oder Nichterfolg."

Im vergangenen Jahr hatte die Verwaltung erstmals an der Preisschraube drehen wollen, war damit bereits im Kulturausschuss am Widerstand der CDU gescheitert. Im März 2015 hatte die Verwaltung erneut eine zehnprozentige Preiserhöhung vorgeschlagen - diesmal stimmten die Kulturpolitiker zu - und auch der Gemeinderat.

Und so plant Bernhard Krahwinkel, Leiter des Fachbereichs Kultur, für das kommende Jahr: Er hat einen Etat in Höhe von 60 000 Euro zur Verfügung. Damit will er das bisherige Kulturangebot größtenteils finanzieren. Dazu gehören das Neujahrskonzert in der Peter-Giesen-Halle, der Mundartabend in Kooperation mit dem Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen, acht Kabarettabende - vier im Forum der Real- und Sekundarschule, vier in der Peter-Giesen-Halle- sowie ein Konzert mit einer A-Capella-Gruppe im Schulforum; zudem beteiligt sich die Gemeinde am Niederrheinischen Musikfestival auf Schloss Dyck. Eine Ergänzung stellen Open-Air-Konzerte im Hochneukircher Schmölderpark dar. Die Reihe war auf Initiative von Bürgermeister Harald Zillikens am vergangenen Sonntag gestartet worden; sie soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Aufgrund der gestiegenen Kosten, so die Argumentation der Verwaltung, sollen die Eintrittspreise erhöht werden: Abokarten für acht Kabaretttermine kosten künftig zwischen 88 und 121 Euro (zuvor zwischen 80 und 110 Euro) - mindestens. Dabei rechnet die Verwaltung damit, Einnahmen in Höhe von 55 000 Euro zu erzielen. Für Thomas Dederichs ist das nicht ausreichend: "Wir sollten auch in diesem Bereich Kosten deckend arbeiten." Als Gründe nannte er die angespannte Haushaltslage der Gemeinde und die Kostensteigerung.

Für die nächste Sitzung des Hauptausschusses am 17. September soll die Verwaltung die genauen Zahlen auf den Tisch legen. "Wir können bis jetzt nur mit Schätzungen arbeiten", sagt Dederichs. Ob er sich bereits mit anderen Fraktionen über den weiteren Dreh an der Kostenschraube geeinigt hat? "Nein", erklärt er gegenüber unserer Zeitung. Allerdings weiß er, dass "solche Vorschläge bisher immer kritisch gesehen wurden".

(NGZ)
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