Jüchen "Glasfaser-Beschwerden sind berechtigt"

Jüchen · Die Gemeinde hat jetzt bei der Endabnahme 39 von insgesamt 109 Glasfaserbaustellen kontrolliert. Zwei mussten nachgebessert werden. Dezernent Oswald Duda sagt, die Bürgerbeschwerden seien durchweg zutreffend gewesen.

 Markus Holz (r.) und Hans-Josef Schneider an einer der Mängelstellen.

Markus Holz (r.) und Hans-Josef Schneider an einer der Mängelstellen.

Foto: Salz

Mit dem Slogan "Schnell sein und die Chance nutzen", hatte die Deutsche Glasfaser (DG) für ihr großflächiges Anschlussprojekt in der Gemeinde Jüchen geworben. "Nicht schnell genug" ging Bürgern und der Gemeindeverwaltung allerdings das notwendige Nachbessern und Beseitigen von Mängeln der Glasfaser-Baustellen: Das beklagte nicht nur Bürgermeister Harald Zillikens immer wieder in den Fachausschüssen auf Nachfragen der Politiker. Die betroffenen Bürger beschwerten sich auch vermehrt bei der Gemeinde und unserer Redaktion: "Und die Beschwerden waren im Wesentlichen berechtigt", bilanziert Dezernent und Bürgermeistervertreter Oswald Duda jetzt im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Ansicht der betroffenen Stellen habe in der Regel genau das gezeigt, was die Bürger als Baumängel beklagt hätten.

Nun ist ein Team von drei Ingenieuren der Gemeinde, der DG und ihres Bauunternehmers Van Geldern seit drei Wochen mit der Endabnahme aller 109 Glasfaserbaustellen im Gemeindegebiet sowie weiterer 17 Streckenbaustellen zwischen Ortsteilen beschäftigt. 39 sind geschafft. Und Duda hofft, bis zum Jahresende mit der Endabnahme durch zu sein. "Dann kommt aber noch nach drei oder vier Jahren die Gewährleistungsabnahme, weil die Deutsche Glasfaser eine fünfjährige Gewährleistung gibt", erläutert der Dezernent und fügt hinzu: "In der Regel zeigt sich nach dem ersten oder zweiten Winter, ob die Gewährleistung in Anspruch genommen werden muss."

An den bisher endabgenommenen so genannten "Distribution Points" (übersetzt Verteilerpunkten) hängen jeweils bis zu 48 Grundstücksanschlüsse. Zu reklamieren hatte die Gemeinde laut Duda bisher zwei Verteilerpunkte in Stessen und Kelzenberg. "In solchen Fällen brechen wir die Endabnahme ab, bis auch die restlichen Arbeiten abgeschlossen sind. Generell mussten wir feststellen, dass am Anfang sehr zügig gearbeitet worden ist, dann aber ausgefräste Stellen, wie in Schaan, lange Zeit nicht zugemacht und auch teilweise nicht beschildert wurden", nennt Duda ein Mängelbeispiel. "Wir haben dann angefangen, die neuen Baumaßnahmen in den folgenden Ortsteilen zurückzustellen, bis in den anderen Dörfern alles fertig war", sagt der Dezernent.

Übrigens sehe man bei Regen am besten, ob beim Glasfaseranschluss die Fahrbahn und der Bordstein fachmännisch oder schludrig wieder abgedeckt worden sind: "Wenn sich Pfützen oder Teiche bilden, die vorher nicht da waren, dann muss dringend nachgebessert werden", verweist Duda auch auf die Vorher-Nachher-Bilddokumentation, die die Gemeinde von allen Baustellen angefertigt habe. Das gesamte Glasfaserprojekt habe sich zwar als sehr arbeits- und personalaufwendig für die Gemeinde herausgestellt. "Wir haben für Jüchen aber eine tolle Infrastruktur bekommen", sagt Duda und stellt fest, dass nun auch die Telekom nachziehe und in Hochneukirch das Internet aufrüste. Nur Kamphausen und Dürselen blieben bisher noch unterversorgt.

(NGZ)
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