Jüchen Gemeinde bereitet sich auf Winterdienst vor

Jüchen · Genug Streusalz ist eingelagert, die Bauhoffahrzeuge werden in Kürze umgerüstet. Am 7. November beginnt die Winterdienstbereitschaft.

Ob es nach dem milden Herbst einen harten Winter gibt? "Keine Ahnung", gibt Dezernent Oswald Duda zu. Doch egal, wie die Prognosen auch sein mögen, die Vorbereitungen für den Winterdienst laufen bei der Gemeinde Jüchen jetzt an. Anfang November werden die Bauhof-Fahrzeuge, die das ganze Jahr im Einsatz sind, umgestellt. "Der Bereitschaftsdienst beginnt am 7. November", sagt Duda. Bis dahin sind zwei Bauhof-Fahrzeuge mit dem Aufsatz fürs Streusalz ausgerüstet. Und jedes hat eine Strecke von 20 Kilometern abzufahren.

Gibt's richtig Schnee, zwar selten hierzulande, dann wird auch der Unimog mit dem Räumschild und im Bedarfsfall auch ein für den Winterdienst umgerüsteter Trecker auf Tour geschickt. Der Winter 2010/11 ist Duda im Gedächtnis haften geblieben: "Da hatten wir hier mal einen richtig schneereichen Winter. Und nach diesem Winter haben wir auch unseren Notfallplan neu aufgestellt", berichtet der Dezernent.

Nach 2010/11 sei dann aber der Notfallplan bislang nicht zum Einsatz gekommen: "Aber man muss ihn haben", betont Duda. Sollten also in diesem Winter Schnee und Eis in großen Mengen über Jüchen kommen, dann würde das Gemeindegebiet in drei statt zwei Räum- und Streugebiete eingeteilt. Entsprechend mehr Fahrzeuge und Mitarbeiter wären dann im Einsatz.

"Bis 7 Uhr müssen die Touren abgefahren sein", sagt Duda. Gestreut oder eben auch geräumt werden 40 Kilometer Hauptverbindungs- und Durchfahrtstraßen auf Gemeindegebiet, inklusive der Teilstücke der Kreis- und Bundesstraßen, die als Ortsdurchfahrten gelten. Um 4.30 Uhr rücken die Männer vom Bauhof mit ihren Fahrzeugen aus. Einer hat zuvor bereits gegen 3 Uhr die Wetterlage gepeilt: "Wir haben drei bis vier Stellen, an denen es immer zuerst glatt wird. Eine davon ist an der B 59 bei Mc Donald's", berichtet Duda über Erfahrungswerte. Dazu werden natürlich auch die entsprechenden Wetter-Apps und -Dienste konsultiert.

Das Streusalzlager an der Jülicher Straße sei wegen des milden Winters 2015/16 noch gut gefüllt, sagt Duda: "Wir lagern jeden Winter 200 Tonnen Streusalz ein, 100 haben wir noch vom vorigen Jahr. Und damit kämen wir bei unseren normalen Wintern sogar zwei Jahre aus." Dennoch wird für den Fall der Fälle im Dezember/Januar noch mal ein Kontingent von 100 Tonnen Streusalz nachgeordert. Eine Diskussion, ob aus Umweltschutzgründen eher Granulat statt Streusalz verwendet werden soll, sei zwar auch in Jüchen in der Vergangenheit kurz aufgeflammt. "Wir haben uns aber für Streusalz entschieden, weil es einfach die größere Verkehrssicherheit gewährleistet", sagt der Dezernent.

Insgesamt 100.000 Euro kostet der Winterdienst die Gemeinde Jüchen pro Saison, allerdings werden 60.000 Euro über die Gebühren wieder hereingeholt. Diese werden Grundstückseigentürmern anteilig in Rechnung gestellt. Die restlichen 40.000 Euro gehen zu Lasten der Steuerzahler.

Der Winterdienst ist allerdings nicht nur eine Aufgabe für den Bauhof der Gemeinde, sondern auch eine Verpflichtung für Bürger. Das funktioniere in Jüchen aber vergleichsweise gut, freut sich Duda. Außerdem schnitten sich die Bürger schließlich selbst ins Fleisch, wenn jemand auf einem nicht gestreuten oder geräumten Privatweg verunglücke, mahnt der Dezernent.

(NGZ)
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