Jüchen Frauen-Union will mehr Präsenz im Rat

Jüchen · Mehrere Mitglieder der Frauen-Union Jüchen wollen sich bei der nächsten Kommunalwahl aufstellen lassen. Bis dahin besuchen sie die Ausschuss- und Ratssitzungen. Um zu lernen, wie es geht, wünschen sie sich altgediente Mentoren.

 Sandra Lohr (v.r.), Jennifer Crynen, Britta Krahwinkel-Reifgens und Andrea Adrian von der Frauen-Union wollen auch politisch durchstarten.

Sandra Lohr (v.r.), Jennifer Crynen, Britta Krahwinkel-Reifgens und Andrea Adrian von der Frauen-Union wollen auch politisch durchstarten.

Foto: Lothar Berns

Die Sache mit dem Waffeleisen hat sich bei der Frauen-Union Jüchen schon zu einem "Running Gag" entwickelt: Gleich zur Gründung hatte Vorsitzende Sandra Lohr im Januar erklärt, es sei kein bloßer Waffelback-Verein, wie in anderen Orten, sondern eine Frauen-Union mit politischen Inhalten beabsichtigt. Das wird jetzt wahr gemacht: "Wir wollen in die Kommunalpolitik, in die Ausschüsse und in den Gemeinderat": Diese klare Ansage machten im Gespräch mit unserer Redaktion FU-Vorsitzende Sandra Lohr, ihre Stellvertreterin Britta Krahwinkel-Reifgens sowie die Beisitzerinnen Andrea Adrian und Jennifer Crynen. Und sie sind nicht die Einzigen: "Wir haben aktuell 51 Mitglieder, davon sind 49 in der CDU", bilanziert Lohr. Und unter den Mitte 20- bis Mitte 70-Jährigen seien noch weitere Frauen, die "Politik machen wollen", betont Lohr.

Die nächsten Kommunalwahlen, zu denen sich die engagierten FU-Damen aufstellen lassen können, finden zwar erst 2020 statt. Aber genau dies habe den Vorteil, sich intensiv auf die politische Arbeit vorbereiten zu können, sind sich die Vier einig und haben auch bereits eine Strategie: "Wir gehen in die Ausschuss- und Ratssitzungen, damit wir wissen, worum es geht und wie es da zugeht", sagen sie. Sandra Lohr, die schließlich auch CDU-Ortsverbandsvorsitzende ist, hat sich diese Fleißarbeit bereits seit einiger Zeit selbst auferlegt: "Und jetzt kommen wir als Gruppe", kündigt sie an und sagt doppelsinnig: "Die Männer werden uns schon noch kennenlernen." Lohr will auch versuchen, Interessierte aus der Frauen-Union an Fraktionssitzungen der CDU teilhaben zu lassen.

Die Wunschvorstellung von Lohr und ihren Mitstreiterinnen wäre es, altgediente CDU-Politiker, die reichlich Erfahrungen in Ausschuss- und Ratsarbeit haben, als Mentoren zu gewinnen. "Wir wollen die Altgedienten nicht verdrängen. Es wäre schön, wenn sie uns quasi an die Hand nähmen und in die Politik einführten", wünschen sich die Frauen. Es sei aber auch an der Zeit für einen Wandel in Jüchens Kommunalpolitik durch jüngere und weibliche Ausschuss- und Ratsmitglieder, meinen die Sprecherinen der Frauen-Union, die übrigens allesamt etwas ganz anders machen wollen, als die Männer in der Kommunalpolitik: "Wir würden viel mehr auf die Bürger hören", sagt Lohr. Politik müsse sich darum kümmern, was den Leuten in Jüchen wichtig sei. "Nur deshalb sind wir als Frauen-Union zum Beispiel mit dem Entenangeln bei Veranstaltungen in Jüchen mit dabei. Auf diese Weise kommen wir mit den Bürgern in Kontakt und erfahren, welche Probleme und Wünsche sie haben", verdeutlicht die Vorsitzende. Und bei solchen Anlässen darf dann ausnahmsweise mal das Waffeleisen bei Lohrs aus dem Keller geholt werden, wie jüngst beim 24-Stunden-Schwimmen unter Beteiligung der Frauen-Union.

Vor allem aber gesellschaftlich relevante Themen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld will die Frauen-Union weiterhin bei Informationsabenden mit Experten aufgreifen. Start war mit dem Thema "Impfen", nun geht es als Nächstes um die Vorsorgevollmacht.

(NGZ)
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