Jüchen Feuerwehr warnt: "Strohfeuer" entzünden sich leicht von selbst

Jüchen · Wenn jetzt zur Sommerzeit, wie am Samstag bei Bedburdyck, mehr oder weniger plötzlich Strohballen oder -Felder lichterloh in Flammen stehen, dann muss das nicht unbedingt ein Fall von Brandstiftung sein: Das betont der Jüchener Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels. Er sagt: "Es reicht schon zur Selbstentzündung aus, wenn nur eine Glasscherbe auf dem Feld liegt. Die wirkt bei Sonne wie eine Lupe." Abels meint aber auch: "Wir werden natürlich hellhörig, wenn plötzlich nachts ein Feld mit Stroh brennen würde." Zumindest nachgewiesene Fälle von Brandstiftung seien bei "Strohfeuern" doch eher die Ausnahme. In diesem Sommer musste die Feuerwehr Jüchen bereits viermal zu "Strohfeuern" ausrücken. 2016 seien es nur zwei gewesen. Dazu kommt der Brand vom Samstag, bei dem aber die Löschzüge aus Hemmerden und Grevenbroich "ins Grenzland" von Jüchen gerufen wurden. Wie berichtet, brannte dort ein mit Stroh beladener Wagen. Laut Abels kann bei solchen Fällen auch eine technische Ursache angenommen werden. Harmlos seien "Strohfeuer" auf keinen Fall: "Sie breiten sich unheimlich schnell aus. es reicht ein einziger Funke, und schon stehen, wie kürzlich in Hochneukirch, gleich mehrere Hektar in Flammen" warnt der Feuerwehrchef.

 Ein Wagen mit Stroh brannte bei Bedburdyck.

Ein Wagen mit Stroh brannte bei Bedburdyck.

Foto: Dieter Staniek

Bei drei Landwirten in Dormagen und Rommerskirchen waren jetzt die Strohpressen in Brand geraten. Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt rät trotz der Hektik in der Erntezeit, die Maschinen im Auge zu halten. Und Erik Peiffer von der Firma Gebrüder Peiffer in Grevenbroich sagt: "Normalerweise sind die Maschinen so gestaltet, dass Brände nicht vorkommen. Trotzdem passiert es." Strohpressen seien mit einer Vielzahl schnell drehender Teile ausgestattet. Das reiche es, wenn ein Lager heißlaufe, um das Stroh zu entzünden.

(gt/ssc)
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