Jüchen Festnahme nach Feuerwehr-Einsatz in Waat

Jüchen · Nach dem Feuerwehr-Großeinsatz in Waat ist es am Mittwochabend zu einer Festnahme gekommen. Die Polizei ermittelt gegen einen 52 Jahre alten Mann aus Giesenkirchen.

 Chemiker und Polizei untersuchten gestern die Container.

Chemiker und Polizei untersuchten gestern die Container.

Foto: D. Staniek

Die wichtigste Frage blieb gestern offen: Noch steht nicht fest, welche Chemikalien auf einem Firmengelände an der Landstraße in Waat gelagert werden. "Sachverständige prüfen diese Substanzen", sagte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold: "Ein Ergebnis liegt noch nicht vor; die Ermittlungen dauern an." Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass von den in Seecontainern gelagerten Flüssigkeiten eine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe. Dies hätten auch Messungen der Feuerwehr bestätigt.

Nachdem Anzeige gegen ihn erstattet wurde, hat die Untere Wasserbehörde einen 52 Jahre alten Chemiker aus Giesenkirchen am Mittwoch dazu aufgefordert, einen seiner rund 15 in Waat stehenden Container zu öffnen. Nachdem den Kreis-Mitarbeitern ein beißender chemischer Gestank entgegenschlug, löste der Jüchener Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels ABC-Alarm aus. 60 Kräfte waren im Einsatz, sie nahmen Messungen vor und versiegelten den Container.

Etwa vier Stunden nach dem Einsatz rückte die Kripo erneut nach Waat aus. Anwohner hatten die Polizei verständigt, weil gegen 20.15 Uhr auf dem Gelände mehrere Männer an einem der Seecontainer hantierten. Kurz darauf wurde der 52 Jahre alte Giesenkirchener in Absprache mit der Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Offensichtlich hatte er versucht, einige Gebinde auf einen Kleinlastwagen zu laden und wegzuschaffen. "Es bestand der dringende Tatverdacht, dass er mit einigen Helfern etwas vor uns verstecken wollte", berichtet Hans-Willi Arnold. Gestern Nachmittag saß der Giesenkirchener noch in Haft und wurde von der Kriminalpolizei verhört.

In dem am Mittwochabend geöffneten Container haben sich laut Arnold "andere Substanzen befunden, als diejenigen, die am Nachmittag entdeckt wurden". Nach Informationen unserer Zeitung sollen sich die Flüssigkeiten in gläsernen Behältern mit Füllmengen zwischen einem Milliliter und zwei Litern befinden. Es soll sich um aufgekaufte Laborreste handeln, darunter Alkalimetalle und Schwefelsäure, möglicherweise auch Apothekenabfälle. Hans-Willi Arnold will das nicht bestätigen, er verweist auf die laufenden Untersuchungen der Chemiker.

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Der Großeinsatz der Feuerwehr hat viele Waater verunsichert. "Es wird Zeit, dass diese Container endlich aus unserem Dorf verschwinden. Wer weiß, was da alles drin sein könnte", sagte ein Anwohner gegenüber unserer Zeitung. Nach Darstellungen der Polizei hätten erneute Messungen am Mittwochabend allerdings ergeben, dass auch von dem zweiten geöffneten Seecontainer keine Gesundheitsgefahren ausgehen würden. Auch dieser Behälter wurde von der Polizei versiegelt.

Ob und wenn ja wann die Container von dem Gelände weggeschafft werden, stand laut Sprecher Hans-Willi Arnold gestern Nachmittag noch nicht fest.

(NGZ)
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