Jüchen Feen-Käfige und ein Geier aus Holz

Künstlerpaar Anette und Lukas Lenzig stellt im "Kunsthaus Dreho" aus.

 Lukas und Annette Lenzing stellen im Liedberger Kunsthaus "Dreho" aus.

Lukas und Annette Lenzing stellen im Liedberger Kunsthaus "Dreho" aus.

Foto: D. Ilgner

Die KiK-Künstlerin Gabriela Drees-Holz stellt ab sofort ihren Garten und ihre Galerie auch Gastkünstlern zur Verfügung. Den Anfang machen jetzt Anette und Lukas Lenzing aus Heiligenhaus. Zu sehen sind im "Kunsthaus Dreho" Installationen, Skulpturen sowie Plastiken.

Die Eheleute Lenzing und Gabriela Drees-Holz haben eine Gemeinsamkeit: Sie besuchten die Alanus-Kunsthochschule in Bonn. "Nomen es Omen", heißt die aktuelle Ausstellung, sie stellt einen Bezug her zwischen den Künstlern und dem Frühling. Anette Lenzing (53) zeigt unter anderem Rauminstallationen wie "Gefallene Engel": Schwarzer Stoff steht für die Engel, die in die Unterwelt verbannt wurden, weil sie zu eigenwillig waren. Sie sind nicht frei, sondern hängen an farbigen Kunststoffbändern. Mit dieser Arbeit korrespondiert die Skulptur "Praktikant" von Lukas Lenzing. Der 51-Jährige arbeitet bevorzugt mit Holz. Den "Praktikanten" schuf er aus einem Baumstamm. Eine rustikale Kette macht deutlich, dass er kein freier Mann ist.

Die kleineren Skulpturen von Anette Lenzing, egal ob aus Ton oder aus Sandstein, fallen auch wegen der Kombination farbiger Bänder auf, die den Figuren aus dem Kopf zu wachsen scheinen. Der Betrachter hat viele Interpretationsmöglichkeiten: Sind es Gedanken, die im Gehirn reifen oder ein sichtbares Zeichen von Kopfschmerzen? Fest steht, dass die Feen der 53-Jährigen ein Problem haben: Sie bestehen aus leichten Stoffen und sind in Käfigen gefangen.

Lukas Lenzing zeigt seine Skulpturen vor allem im Garten von Gabriela Drees-Holz. Sein überlebensgroßer Geier besteht unter anderem aus Treibholz. Das blaue Einhorn aus Rubinienholz scheint durch den Garten zu huschen. Der "Türmer" verdankt seinen Namen der Tatsache, dass die Holzbalken, aus denen er erschaffen wurde, 500 Jahre alt ist und aus einem Kirchturm in Schleswig-Holstein stammt. Der "Türmer" streckt die Arme nach oben, als wolle er sich ergeben. Die Spuren von handgeschmiedeten Nägeln sind noch erkennbar. Lenzing arbeitet bevorzugt mit Holz und er gibt dem Betrachter seiner Werke nicht allzu viele Rätsel auf. In Liedberg zeigt er aber auch abstrakte Werke aus Muschelkalk. In ihrer neu gegründeten Bildhauerwerkstatt "Freischlag" geben Anette und Lukas Lenzing jetzt auch ihr Können weiter.

Info Die Ausstellung am Haagweg 1 in 41352 Korschenbroich-Liedberg ist noch bis zum 26. März geöffnet, und zwar zu folgenden Zeiten: Am 19. März von 12 bis 18 Uhr sowie am 13., 20., 25. und 26. März von 11 bis 17 Uhr.

(NGZ)
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