Jüchen FDP Jüchen setzt auf Zugpferd Lindner

Jüchen · Landesschatzmeister Otto Fricke spricht bei der Bürgerversammlung der FDP Jüchen. Damit wird der Vorwahlkampf eingeläutet für den Landtag und den Bundestag. Es soll einen eigenen Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis geben.

 Otto Fricke spricht bei der FDP Jüchen.

Otto Fricke spricht bei der FDP Jüchen.

Foto: L. Hammer

Aufbruchstimmung herrscht bei der FDP Jüchen: "Wir werden für unseren Wahlkreis auf jeden Fall einen eigenen FDP-Kandidaten aufstellen", betont Ortsverbandsvorsitzender Simon Kell im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Liberalen wollten auf jeden Fall auch wieder in den Bundestag einziehen und im Landtag gut vertreten sein. Zweifellos als Zugpferd werde dabei auch aus Jüchen auf den (!) Sympathieträger der FDP, Christian Lindner, gesetzt. "Wir werden Christian Lindner im nächsten Jahr mindestens zu einer, vielleicht auch zu mehreren Wahlkampfveranstaltungen nach Grevenbroich oder Neuss holen", kündigt Kell an. Denn der FDP-Bundesvorsitzende und Chef der Landtagsfraktion sei bei den Bürgern auch in Jüchen mindestens so beliebt wie die "Landesmutter" Hannelore Kraft, meint Kell.

Wer von den Liberalen für die Landtagswahl 2017 für den Wahlkreis kandidieren werde, sei zwar noch nicht beschlossen bzw. verkündet: "Dass wir uns als FDP mit unserem eigenen Kandidaten positionieren werden, ist aber bereits entschieden. Auf kommunaler Ebene arbeiten wir zwar gut mit der CDU zusammen, aber beim Kreisparteitag im Juni werden wir unser eigenes Profil schärfen", kündigt Kell an.

 FDP-Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen.

FDP-Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen.

Foto: Georg Salzburg

Deshalb laden Kell und der FDP-Ortsfraktionsvorsitzende Konrad Thelen die Jüchener Bürger auch bereits jetzt zu einer Art von Einläuten des Wahlkampfes ein. Als Gastredner soll Otto Fricke, Landesschatzmeister und ehemaliger Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Jüchen, sprechen. Kell lädt mit den Worten ein: "Seit der Bundestagswahl im Herbst 2013 ist viel passiert. Die Freien Demokraten haben den Kampf in der außerparlamentarischen Opposition angenommen und haben bei den vergangenen Wahlen gezeigt, dass sie verlorengegangenes Vertrauen bereits teilweise wieder zurückgewinnen konnten. Wir wollen den Bürgern nun vorstellen, was wir als Freie Demokraten bereits verändert haben, was wir auf kommunaler Ebene tun und wir wollen mit den Bürgern diskutieren, an welchen Stellen wir uns noch verbessern müssen, damit wir 2017 den Wiedereinzug in den Bundestag schaffen." Thelen wird am Freitagabend das "Erfolgsmodell der FDP Jüchen" vorstellen. Und auch er hofft auf das Zugpferd Christian Lindner, wie er gegenüber unserer Redaktion betont. Der Ortsverbandsvorsitzende verhehlt allerdings auch nicht, dass die FDP durch den Tod von Guido Westerwelle und Hans-Dietrich Genscher, "so makaber das klingt", wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt sei: "Wir bedauern die Tode sehr, aber wir werden seither auch immer öfter gefragt, wo sich denn jetzt diese Partei positioniert, die so große Staatsmänner hervorgebracht hat", gibt Kell zu und formuliert damit auch den Anspruch der Liberalen, in Jüchen und im Wahlkreis wieder mehr Wähler zu gewinnen.

(NGZ)
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