Jüchen Erstkommunion: Elternkurse mit Pater Felix

Jüchen · Im Nikolauskloster hat es sich Pater Felix Rehbock zur Aufgabe gemacht, Eltern auf ihre Rolle als Glaubensvorbilder für Erstkommunionkinder vorzubereiten. Er möchte Familien in der Kirche eine Heimat und eine Verankerung geben.

 Pater Felix aus dem Nikolauskloster arbeitet gerne mit Kindern und Eltern. Ihm wird ein gutes pädagogisches Geschick nachgesagt.

Pater Felix aus dem Nikolauskloster arbeitet gerne mit Kindern und Eltern. Ihm wird ein gutes pädagogisches Geschick nachgesagt.

Foto: Nikolauskloster

Pater Felix Rehbock steht mitten im Leben: "Machen wir uns nichts vor, die Jugend ist für die Kirche der falsche Ansprechpartner", meint der 43-jährige Ordensmann aus dem Nikolauskloster in Jüchen. Bis vor Jahren war er für die Jugendarbeit zuständig und kümmert sich nun um Familien - und jetzt insbesondere um die mit Erstkommunionkindern. Sein Ansatz sei es, den Familien in der Kirche eine Beheimatung zu geben und so auch die Kinder anzusprechen, wenn sie für Kirche und den Glauben noch offen seien. "Denn wenn die Jugendlichen erst in die Pubertät kommen, dann sind sie mit anderen Dingen beschäftigt als mit Kirche, Glauben und Beten", hat der Pater festgestellt.

Erst im Alter der Firmung der Jugendlichen auf die Familien zuzugehen, sei deshalb auch viel zu spät. Pater Felix ist der festen Überzeugung, wenn Kirche der Familie eine Heimat gebe, dann würden die Eltern auch in die Lage versetzt, den Kindern ihren Glauben vorzuleben: "Das ist wie beim Zähneputzen, wenn die Eltern ein gutes Vorbild geben - oder wenn sie rauchen, auch ein schlechtes", verdeutlicht Rehbock.

Deshalb lädt er jetzt ganz gezielt alle Eltern ins Nikolauskloster ein, deren Kinder in diesem Jahr zur Erstkommunion gehen werden. Unabhängig von ihrer zugehörigen Pfarrei können sich diese für die sechs Vorbereitungsabende anmelden. "Wenn alle kämen, dann wären es bestimmt die Familien von 1000 Kindern im Umkreis. So viele werden sich zwar nicht anmelden. Aber wir setzten bewusst kein Limit", betont der Pater. Die Resonanz auf die Familienangebote im Nikolauskloster sei bislang immer überwältigend gewesen, freut er sich und erinnert beispielsweise an einen Kindernachmittag mit 160 Besuchern. Und alle seien willkommen, auch Großeltern, Geschwisterkinder und Katecheten, sagt er zu den neuen Angeboten zur Vorbereitung der Erstkommunion.

Wichtig ist Pater Felix, mit einem gängigen Vorurteil aufzuräumen: Viele meinten, die Erstkommunion sei doch nur etwas für Kinder. "So oder ähnlich denken vielleicht einige Eltern, wenn sie sich mit der ersten heiligen Kommunion ihrer Kinder auseinandersetzen. Oft stehen ganz praktische Dinge im Vordergrund: Welches Kleid trägt die Tochter, welchen Anzug der Sohn? Wen soll man einladen, und wohin überhaupt?", schildert Rehbock seine Beobachtungen. Als Seelsorger im Nikolauskloster komme es ihm aber darauf an: "Natürlich ist die Erstkommunion besonders für die Kinder wichtig. Aber die Eltern spielen eine wichtige Rolle bei der Weitergabe des Glaubens, vor allem dann, wenn der Kommunionunterricht vorbei ist," sagt Pater Felix und plant deshalb auch einen Termin, für den er bewusst noch keine Anmeldungen annimmt: das Treffen der Kinder und ihrer Katecheten im Nachgang zur Erstkommunion. Denn gerade dann sei es wichtig, die Erstkommunion nicht als Abschluss, sondern als Impuls für den Glauben in der Familie weiterzutragen. Pater Felix verspricht für die Elternkurse zur Kommunionvorbereitung: "Es wird dabei nicht um trockenes Auswendiglernen gehen. Es geht um die Begegnung mit Jesus, den die Kinder in der Eucharistie ganz intensiv erfahren dürfen." Der Pater, dem auch pädagogisches Geschick bescheinigt wird, fügt hinzu: "Kinder fragen viel. Da ist es gut, wenn auch die Eltern schon eigene Erfahrungen mit dem Glauben gemacht haben und ein paar Dinge wissen."

(NGZ)
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