Jüchen Erster Gärtner wird im Schlosspark ausgebildet

Jüchen · Bei seiner Ausbildung durch den Parkleiter von Schloss Dyck erwarten Andreas Köcher (20) auch Stationen im europäischen Ausland.

Für Schloss Dyck und die Gemeinde Jüchen ist es gleichermaßen eine Premiere: Mit dem 20-jährigen Andreas Köcher aus Jüchen wird zum ersten Mal im Garten- und Landschaftsbau des immerhin international renommierten Schlossparks ausgebildet. Und als Kooperation mit der Gemeinde Jüchen ist die Ausbildung zudem ein Debüt. Denn der Jüchener Bauhof hat zwar das Personal, um die technische Ausbildung zu gewährleisten, aber eben keinen Gärtnermeister.

Den finden Andreas Köcher und die Gemeindeverwaltung nun in Schlossparkleiter Berthold Holzhöfer, bei dem der junge Mann im September seine dreijährige Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer begonnen hat. Für den Jüchener ist es eine Ringeltaube, im Schlosspark zu lernen. Denn durch Kooperationen auf europäischem Sektor bekommt er auch die Gelegenheit, Ausbildungsstationen im Ausland zu absolvieren.

Im April geht es bereits nach Schweden. Andreas freut sich schon riesig darauf, gemeinsam mit Meister Holzhöfer ein Beet zum Gartenfestival in Göteborg gestalten zu dürfen. Und wenn alles gut geht, dann könnte sich auch während seiner Lehrzeit sogar noch ein Auslandspraktikum in England ergeben. Dort wird bekanntlich die Landschaftsarchitektur schon seit Jahrhunderten prominent gefördert.

Während der 20-Jährige in Jüchen beispielsweise bei Straßenpflegearbeiten den technischen Teil seiner Ausbildung absolviert, muss er im Schlosspark auch eine Menge Handarbeit leisten - und dies sogar oft im Knien. Deshalb mag er das Unkrautjäten am allerwenigsten in seinem künftigen Beruf. Auf der anderen Seite gefällt ihm die große Abwechslung am besten.

Bereits im Herbst haben der Auszubildende, der Park-Chef und seine elf bis zwölf Mitarbeiter rund 200.000 Tulpenzwiebeln für den Schlossfrühling dieses Jahr wieder zu Ostern vergraben. Und gemeinsam mit der bekannten Rosengärtnerin Hanne Roth hat der künftige Landschaftsgärtner der Gemeinde Jüchen Rosenbeete angelegt, die ab Juni ihre farbenfrohe Blüte entwickeln sollen.

Bei solch einer komplexen Ausbildung denkt Köcher bereits daran, auf seine Garten- und Landschaftsbau-Lehre möglicherweise noch Weiterbildungen drauf zu satteln. "Er sollte aber zuerst drei Gesellenjahre hinter sich bringen, bevor er zur Meisterschule geht oder sogar noch studiert", rät ihm Berthold Holzhöfer. Außerdem weiß Andreas Köcher, dass sich Bürgermeister Harald Zillikens von der Ausbildungskooperation mit Schloss Dyck erhofft, einen besonders qualifizierten Mitarbeiter für die Grünpflege zu bekommen. Und solche Aussichten auf eine sichere Anstellung bei der Gemeinde seien durchaus verlockend, meint der 20-Jährige.

Denn in der Gemeinde Jüchen tue sich im Garten- und Landschaftsbau so einiges, berichtet Holzhöfer. Da könne "sein" Azubi sicherlich auch kreativ werden, beispielsweise bei Projekten wie der Wiederbelebung des Schmölderparks oder der Umgestaltung des alten Friedhofes in Hochneukirch.

(NGZ)
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