Jüchen Er ist die gute Seele des VfL Jüchen

Jüchen · Walter Muyres' große Leidenschaft ist der Fußball. Beim Landesligisten ist er seit vielen Jahren Mäzen. Seine komplette Familie engagiert sich für den VfL, drängt sich dabei aber nie in den Vordergrund.

 Der Muyres-Clan setzt sich gemeinsam seit vielen Jahren für den VfL Jüchen ein (v.l.): Nadine, Sebastian, Marlene und Walter Muyres.

Der Muyres-Clan setzt sich gemeinsam seit vielen Jahren für den VfL Jüchen ein (v.l.): Nadine, Sebastian, Marlene und Walter Muyres.

Foto: L. Berns

Der Mann kann Vorstand, Ideen produzieren und durchsetzen, Menschen für seine Sache einfangen, vor allem aber kann und will er Familie. Die ist Walter Muyres so wichtig, dass er vor einem Jahr als allein haftender Gesellschafter seine Führungsposition beim Vorwerk-Konzern aufgab, sich ins Privatleben zurückzog und sich noch ein wenig mehr um seine zweite Liebe, den Fußball-Landesligisten Jüchen, kümmerte - natürlich mit kompletter Familienbeteiligung.

Doch in den Vordergrund drängt sich der Muyres-Clan nicht. Sohn Sebastian rennt noch aktiv für den VfL über das Spielfeld. Tochter Nadine ist Pressesprecherin des Klubs. Frau Marlene steht bei den Spielen in der Küche oder am Kuchenbuffet. Walter Muyres ist seit vielen Jahren Mäzen, in den Vorstand will er nicht.

"Das sollen die anderen machen. Ich kümmere mich darum, dass dem Verein die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um erfolgreich zu sein", sagt Walter Muyres, der mit 58 Jahren seine neue Freiheit genießt, nachdem er im Vorjahr bei Vorwerk aufhörte. Das Familienunternehmen krempelte er ideenreich um. Bisher wurden 60 Vorwerk-Shops eingerichtet, ohne die vielen Berater überflüssig zu machen. Der Kobold-Staubsauger wurde aufgehübscht und technisch auf Vordermann gebracht. Dazu trat der Thermomix seinen Erfolgsweg an. "Dass jetzt ein Discounter mit einer Kopie Kunden-Schlachten in seinen Häusern auslöst, ist für unser Produkt eine enorme kostenlose Werbung", freut sich Walter Muyres.

Ideen verbunden mit einem schelmischen rheinischen Schmunzeln produzierte er aber auch schon für den VfL Jüchen. Er wollte den Klub langfristig zum Real Madrid vom Niederrhein machen. Also ließ er vor dem Klubhaus große Kunstpalmen aufstellen. "Der Antrag, unsere Eckfahnen durch kleine Yucca-Palmen zu ersetzen, wurde aber vom Verband abgelehnt", erklärt er mit einem Lächeln.

Tochter Nadine hat durchaus viel vom Papa gelernt, ist sogar in der Lage, ihren Vater nachdrücklich an Termine zu erinnern und setzt sich charmant in der Männerwelt "Fußball" durch. "Sie ist bestimmt keine Alibi-Fußballfrau, sondern hat Ahnung von der Materie", sagt Walter Muyres. Wie ihr Vater und ihr Bruder arbeitet sie im Bankgeschäft. Für Sebastian Muyres steht neben dem Beruf nur Fußball auf dem Programm: "Ich spiele seit 25 Jahren. Fußball ist überhaupt meine Leidenschaft, natürlich vor allem auch die höheren Ligen." Marlene Muyres bleibt gerne im Hintergrund, hat aber die familiären Fäden fest in der Hand, steuert Kinder und Mann mit viel Charme und Geschick. Walter Muyres genießt mit seiner Familie die neu gewonnene Freizeit. Die Inseln Mallorca und Sylt sind Ziele, die er hauptsächlich mit seiner Frau ansteuert. Mit Sohn Sebastian hat er Borussia Mönchengladbach nach Turin zum Champions-League- Spiel begleitet.

Und wie lange kümmert er sich noch um den VfL Jüchen? "Das weiß ich nicht genau, aber ich werde eine dreijährige Kündigungsfrist einhalten", sagt Walter Muyres.

(NGZ)
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