Jüchen Energie-Check für mehr als 7000 Häuser

Jüchen · Mit einer "energetischen Sanierungsoffensive" nimmt die Verwaltung den Immobilienbestand in den Blick. Dazu erarbeitet die Hochschule Niederrhein eine Studie. Dies ist eines von sechs Projekten für den IRR-Ideenwettbewerb.

 Ist der Jüchener Immobilienbestand fit für die Zukunft? Das soll eine Studie im Rahmen der "energetischen Sanierungsoffensive" zeigen.

Ist der Jüchener Immobilienbestand fit für die Zukunft? Das soll eine Studie im Rahmen der "energetischen Sanierungsoffensive" zeigen.

Foto: L. Berns

Die sechs Vorschläge aus Jüchen sind in der Post: Neben fünf bekannten Projekten geht die Gemeinde mit einem neuen Vorschlag in den jetzt endenden Ideenwettbewerb der Innovationsregion "Rheinisches Revier" (IRR) - einer Studie zum Bestandswohnungsbau. "Wir wollen Klimaschutz und Demografie miteinander verbinden", erklärt Tim Stein vom Amt für Gemeindeentwicklung. Das bedeutet: Mehr als 7000 Gebäude sollen untersucht werden. "Dabei haben wir insbesondere ältere Menschen im Blick", so Stein. "Sie könnten Anregungen für eine Sanierung erhalten, um den Wert ihrer Immobilien zu steigern."

Die Gemeindeverwaltung plant das Vorhaben unter dem Stichwort "Energetische Sanierungsoffensive Jüchen" mit der Hochschule Niederrhein und dem Energieversorger NEW. In einem ersten Schritt werden Informationen zu den Objekten gesammelt - vom Baujahr über das Heizungssystem bis hin zur Gebäudesubstanz und Sanierungen. Zudem ist ein Fragebogen zum Energieverbrauch geplant. Damit sollen Tim Stein zufolge "Energieverbrauch und die Nachfrage nach Informationen zu diesem Thema untersucht werden". Die Verwaltung könne bei der Sanierungen nur indirekt helfen, aber: "Wir wollen ein Bewusstsein dafür wecken."

Die übrigen fünf Projekte befinden sich in einem früheren Stadium. Ein Beispiel: die Gestaltung der rekultivierten Fläche im Tagebau Garzweiler. "Unter der ,Grüne Fuge' ist ein Zusammenwachsen des Elsbachtals auf Grevenbroicher Gebiet mit dem Jüchener Wäldchen gemeint", erklärt Yannis Boyan, Referent für den Tagebau Garzweiler bei RWE. Dabei sollen Räume zur Naherholung und für Tourismus geschaffen werden. Ergänzt dazu wird der südliche Siedlungsrand von Jüchen und die Tagebaurandkante. Durch Anpflanzungen soll - so Stein - über mehrere Jahre eine parkartige Landschaft wachsen. "Der genaue Zeitplan steht aber noch nicht", so Boyan und Stein.

Beim Wettbewerb können sich die Sieger Fördergeld sichern. Als "sehr gutes Projekt" schätzt Michael Eyll-Vetten, bei RWE Leiter der Bergbauplanung, den Masterplan ein, den Jüchen mit Erkelenz, Titz und Mönchengladbach für die Zeit nach dem Braunkohle-Abbau aufstellen will: "Das Besondere ist die Zusammenarbeit über die Grenzen und die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen."

An der Feinplanung arbeiten Gemeinde und ihre Partner wie RWE und NEW auch beim "Innovationspark Erneuerbare Energie Jüchen". Zurzeit wird eine Potenzialanalyse für mögliche Windrad-Standorte erarbeitet. Mit Spannung wird in Jüchen die voraussichtlich 2017 erfolgende Aufstellung des neuen Regionalplans erwartet. Darin ist als "überregional bedeutsamer Standort" ein 42 Hektar großes Industriegebiet an der A 540 enthalten. Dort will die Gemeinde mit Grevenbroich Logistik-Unternehmen ansiedeln. Eine Innovation für Jüchen wäre eine Klimaschutzsiedlung. Südlich von Otzenrath soll dazu eine 2,7 Hektar große Fläche genutzt werden.

(NGZ)
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