Jüchen Einsatzplan bewährt sich im Winterdienst

Jüchen · Nach dem ersten Härtetest am zweiten Adventswochenende ist der Bauhof gerüstet. Jüchen spart nämlich nicht am Winterdienst,

 Michael Franken im Salzlager des Baubetriebshofes der Gemeinde Jüchen hatte schon seinen ersten harten Wintereinsatz in diesem Jahr.

Michael Franken im Salzlager des Baubetriebshofes der Gemeinde Jüchen hatte schon seinen ersten harten Wintereinsatz in diesem Jahr.

Foto: Gundhild Tillmanns

Den ersten harten Bewährungstest hat der Winterdienst des Jüchener Baubetriebshofes schon gut gemeistert. Das Einsatz- und Wetteralarmierungskonzept hatte sich bei dem starken Schneefall am zweiten Advent bewährt. Und während zum Beispiel die Nachbarstadt Korschenbroich ihren Winterdienst sogar um 25 Prozent zurückfahren wird, geht in Jüchen weiterhin die Sicherheit für Kraftfahrer und Fußgänger vor, wie der Technische Dezernent Oswald Duda betont: "Wir haben zwar in unserer Region nur selten richtig harte Winter, aber wir bleiben gerüstet", betont er. Denn die Winter seien nun mal unberechenbar, weiß Duda und erinnert an die wirklich katastrophalen Wetterverhältnisse im Jahr 2010: "Da hat es Heiligabend angefangen heftig zu schneien und die nächsten Tage nicht mehr aufgehört."

Allerdings sei nach den Erfahrungen von 2010 auch das komplette Einsatzprogramm für den Winterdienst überarbeitet worden. Und an diesem bewährten Konzept werde auch weiter festgehalten, sagt der Dezernent. Bis zu drei Fahrzeuge des Bauhofes können mit einem Schneeschieber und einem Aufsatz für das Streusalz kurzfristig umgerüstet werden. In der Regel fahren zwei Wagen jeweils eine Runde von 25 Kilometern zum Streuen der Straßen und zum Schneeschieben, wenn nötig, in einer Frühschicht innerhalb des Gemeindegebietes ab. Wenn es extrem heftig und lang anhaltend schneit, wird auch das dritte Fahrzeug auf Tour geschickt.

Auch für die Alarmierung zum Winterdienst hat Jüchen ein bewährtes System. Der Einsatzleiter fährt in der Nacht zu einigen Stellen, die als besonders glätteanfällig bekannt sind und entscheidet danach, ob und ab wann die Streufahrzeuge ausrücken sollen. Solche Referenzstellen gibt es in Hochneukirch, in Otzenrath und in Bedburdyck-Gierath. Der Winterdienst rückt normalerweise morgens um 4.45 Uhr aus und soll dann bis 7 Uhr seine Runde geschafft haben. Im Bedarfsfall könne aber die Schicht für den Winterdienst auch schon um 3 Uhr beginnen: "Und wenn es weiter schneit, dann muss nach der ersten Runde auch mit dem Schneeschieben und Streuen wieder von vorne begonnen werden", sagt Duda.

Die Gemeinde Jüchen streut schon seit Jahrzehnten nur noch Salz auf Straßen und Gehwege: Granulat sei weniger wirksam als Salz und verursache "eine ganz schöne Schweinerei", gibt Duda zu. Auf Lager habe Jüchen grundsätzlich 200 Tonnen Streusalz, "obwohl wir in der Regel nur 100 Tonnen pro Winter benötigen", berichtet der Dezernent. Außerdem bekommen die Hausmeister der Schulen und Kindertagesstätten, die sich selbst um den Winterdienst an ihren Einrichtungen kümmern müssen, in der Regel mehrere 50-Kilo-Säcke mit Streusalz von der Gemeinde gestellt.

"Doch Streusalz ist nicht unbegrenzt lagerfähig. Es verliert nach zwei Jahren seine Wirkung", weiß Duda. Deshalb müsse das Streusalz in dem Lager in dem Schuppen an der Jülicher Straße auch immer wieder von Hand umgeschichtet und teilerneuert werden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort