Jüchen Eine Million für neue Feuerwehrautos

Jüchen · Die Freiwillige Feuerwehr Jüchen soll bis 2018 für eine Million Euro drei neue Fahrzeuge erhalten. Ein Rüstwagen für technische Hilfeleistungen ist bereits bestellt - unter anderem wird er für die Einsätze auf der Autobahn benötigt.

 Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels vor dem alten Rüstwagen, - ein größerer Nachfolger mit modernerer Technik ist bereits bestellt. Auch zwei andere Fahrzeuge werden bis 2018 erneuert.

Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels vor dem alten Rüstwagen, - ein größerer Nachfolger mit modernerer Technik ist bereits bestellt. Auch zwei andere Fahrzeuge werden bis 2018 erneuert.

Foto: Lothar Berns

Die Gemeinde Jüchen will in den kommenden beiden Jahren den Fahrzeugpark der Feuerwehr kräftig modernisieren. Drei der insgesamt 18 Fahrzeuge sollen gegen Neuanschaffungen mit modernerer Technik ausgetauscht werden. Kosten insgesamt: rund eine Million Euro.

Bereits bestellt ist ein neuer Rüstwagen, der für technische Hilfeleistungen, unter anderem auf Autobahnen, gedacht ist. "Wir hatten 2016 bereits rund 20 Autobahn-Einsätze", berichtet Heinz-Dieter Abels, Leiter der Feuerwehr Jüchen. Nach Fertigstellung der Autobahn A 44n bekomme die Jüchener Feuerwehr wahrscheinlich einen weiteren, längeren Abschnitt dort zugewiesen. "Darauf wollen wir uns technisch vorbereiten", sagt Abels.

Ein Rüstwagen steht bereits beim Löschzug Jüchen, doch er ist schon 21 Jahre alt und relativ klein. "Auf dem Fahrzeug können keine zusätzlichen Geräte mehr verladen werden", sagt Abels. Der Nachfolger werde größer und besser ausgestattet sein. "Er wird über die modernste Generation an Rettungsgeräten verfügen, etwa mit Schere und Spreizer, die für die heutigen hochfesten und doppelt gewalzten Stähle im Automobilbau gut geeignet sind", betont er. Solche Geräte werden benötigt, um etwa nach Verkehrsunfällen Autotüren aufzuspreizen oder Wagendächer abzutrennen, um Insassen zu retten. "Der neue Rüstwagen wird außerdem über ein neues Abstützsystem verfügen, meiner Kenntnis nach das erste dieser Art im Kreis", sagt Abels.

Die Technik sei wie ein Baukasten-System aufgebaut, erläutert er. "Damit können wir etwa Lkw in Schräglage absichern oder Menschen sichern, die in einer Grube verschüttet sind." Der bestellte Rüstwagen, dessen weitere Ausstattung vom Stromaggregat bis zu Seilwinde reicht, kostet 400.000 Euro und soll Anfang 2017 im Gerätehaus stehen. Noch etwas teurer wird das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug - kurz HLF genannt - , das die Verwaltung jetzt ausschreibt. Mit 480.000 Euro Kosten wird gerechnet. "Das HLF ist der sogenannte ,Allrounder' bei den Feuerwehrfahrzeugen, es ist sowohl für die Brandbekämpfung als auch für technische Hilfeleistung gedacht", sagt der Feuerwehrchef. In den Löschzügen Gierath und Hochneukirch stehen bereits solche HLF, nun soll auch der Löschzug Jüchen eines erhalten. Zum Löschen wird es unter anderem über eine Förderpumpe und einen Tank für 2000 Liter Löschwasser verfügen. Im Inneren finden neun Einsatzkräfte Platz, vier davon können sich bereits während der Fahrt zum Einsatz mit Atemschutz ausrüsten. Wenn der Wagen in der zweiten Jahreshälfte 2017 kommt, soll dafür ein Tanklöschfahrzeug zum Löschzug Gierath verlegt werden. Dies ersetzt dort ein bereits 26 Jahre altes Tanklöschfahrzeug.

Für 2018 ist nach dem Brandschutzbedarfsplan die Anschaffung eines Einsatzleitwagens vorgesehen - für rund 150.000 Euro. "Der heutige Wagen ist 16 Jahre alt. Es wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll, ihn auf den neuen Digitalfunk umzurüsten", sagt Abels. Außerdem sei das Fahrzeug für heutige Anforderungen zu klein. Der Nachfolger soll zwei Computer-Arbeitsplätze erhalten - mit einem Einsatzdokumentationsprogramm und einer Gefahrgutdatenbank. "Derzeit haben wir noch Handbücher an Bord", gibt Abels zu. Und der Feuerwehrchef betont: "Insgesamt ist die Ausstattung der Feuerwehr Jüchen gut, aber wir müssen gewährleisten, dass die Technik auf einem neuesten Stand bleibt."

(NGZ)
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