Jüchen Ein "Vereinsmeier" aus Überzeugung

Jüchen · Christoph Schönges aus Schlich findet neben dem Beruf Zeit für gleich mehrere Ehrenämter - in Verbänden wie im Sommerbrauchtum.

 Viele Ehrenämter von Christoph Schönges haben mit seinem Beruf zu tun - er ist Gärtnermeister. Aber auch beim Schützenverein Glehn ist er aktiv.

Viele Ehrenämter von Christoph Schönges haben mit seinem Beruf zu tun - er ist Gärtnermeister. Aber auch beim Schützenverein Glehn ist er aktiv.

Foto: L. Berns

Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm: "Mein Vater ist auch ein Vereinsmeier, er war unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Heimatfreunde Glehn", sagt Christoph Schönges. Der 44-Jährige engagiert sich auf vielfältige Weise. Meistens haben seine Ehrenämter mit seinem Beruf zu tun, den er sehr liebt: "Meine Frau Beate und ich haben uns 1997 meinen früheren Ausbildungsbetrieb gekauft. Damit haben wir uns einen Lebenstraum erfüllt. Mein Beruf ist zugleich mein Hobby."

Christoph Schönges ist mit ganzen Herzen Gärtnermeister. Seine Jungpflanzen gehen an Gärtnereien in ganz Europa. Seinem Berufsstand fühlt sich der gebürtige Glehner sehr verbunden. "Es sind deshalb auch vor allem berufsständische Ehrenämter, die ich übernommen habe. Ich möchte etwas bewirken. Die Altherrenriegen, die man überall im Ehrenamt antrifft, gefallen mir nicht immer so", erklärt der 44-Jährige. Es komme darauf an, beispielsweise mit den Prüflingen bei den Meisterprüfungen auf Augenhöhe diskutieren zu können.

Es ist so einiges, was sich der 2,01-Meter-Mann da zumutet: "Ich bin Vorsitzender der Meisterprüfungskommission NRW und Vorsitzender der Gesellenprüfungskommission." Außerdem ist er Beisitzer im Kreisverband Gartenbau. Und in der Absatzorganisation Landgard - das ist Deutschlands größte Genossenschaft für Blumen und Pflanzen - hat er das Ehrenamt des stellvertretenden Beiratsvorsitzenden übernommen.

Der Gärtnermeister, der zehn feste und in Saisonzeiten zusätzlich bis zu 50 Arbeitskräfte aus Polen beschäftigt, fühlt sich aber nicht nur seinem Berufsstand, sondern auch seiner Heimat eng verbunden - kein Wunder, dass er auch hier Ehrenämter übernimmt beziehungsweise übernommen hat. "Ich war sechs Jahre im Kirchenvorstand und bin seit drei Jahren stellvertretender Präsident im Schützenverein Glehn." Vor vier Jahren hieß der Glehner Schützenkönig Christoph Schönges. Auch sein Vater hatte einst den Königsvogel abgeschossen, das Schützenvirus ist also vererbt. "Das Schützenwesen ist schon mein größtes Hobby", verrät Schönges. 29 Jahre gehört er jetzt schon dem Schützenzug "Frischlinge" an.

Der 44-Jährige hat das Bedürfnis, den Schützen, die ihm so viel bedeuten, etwas zurückzugeben. Er ist unter anderem für das Vertragswesen zuständig, für die Schausteller, die Musik, die Security. Immer schwieriger werde es, Musikkapellen zu verpflichten: "Wir haben mittlerweile schon Kapellen aus dem Raum Geilenkirchen."

Ebenso wie sein Vater hatte er sich früher der Rassegeflügelzucht gewidmet, dieses Hobby aber später aufgegeben. Heute unterstützt er die beiden Jungzüchter in der Familie, die schon erste Medaillen gewonnen haben: die Söhne Felix (15) und Hannes (12).

Sein ehrenamtliches Engagement ist recht zeitaufwändig, Da ihm Beruf und Ehrenämter so viel Spaß machen, geht ihm alles vergleichsweise leicht von der Hand.

(NGZ)
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