Jüchen Die neue Kita wird in Otzenrath gebaut

Jüchen · Die Politiker aus zwei Fachausschüssen legten sich jetzt im Haus Katz auf einen Standort für den geplanten Kindergarten fest, er soll an der Bahnstraße in Otzenrath errichtet werden. Die Zeit drängt, bereits im August 2017 soll die Kita öffnen.

 So soll auch der neue Kindergarten der Gemeinde Jüchen aussehen, das "Vorbild" in Rommerskirchen ist fast fertig.

So soll auch der neue Kindergarten der Gemeinde Jüchen aussehen, das "Vorbild" in Rommerskirchen ist fast fertig.

Foto: Daniel Elke

Die Politik hat Weichen gestellt, um mehr Kita-Plätze im Bereich Hochneukirch/Otzenrath zu schaffen. Einstimmig sprachen sich der Jugend- und Schulausschuss sowie der Bauausschuss in gemeinsamer Sitzung dafür aus, dass der geplante Kindergarten an der Bahnstraße in Otzenrath gebaut wird. Auch drei Standorte in Hochneukirch hatten zur Wahl gestanden.

Nun soll es zügig vorangehen. Gestern wurde im Rathaus der Planungsauftrag erteilt. Bis August muss der Antrag für Fördermittel gestellt werden. Eine Besonderheit: Die Jüchener können sich in Rommerskirchen nahe dem Hallenbad bereits ansehen, wie die neue Tagesstätte aussehen soll. Der dort verwirklichte Entwurf der Berger Architekten GmbH soll als "Dublette" für Otzenrath genutzt werden - allerdings mit drei statt zwei Gruppen.

Ein Grund für die Eile bei der Planung: In Hochneukirch/Otzenrath werden wegen zuziehender Familien und steigender Geburtenzahlen immer mehr Kita-Plätze benötigt. Zurzeit entsteht am Hallenbad eine Dependance für die Kita Weststraße. Doch das reicht nicht. Nach heutigen Prognosen sind ab August 2017 zwei weitere Gruppen erforderlich. Dann soll die neue Kita fertig sein. Doch zunächst musste die Standortfrage geklärt werden. Das Büro Berger Architekten hatte für die Gemeinde vier Flächen geprüft. Einen Neubau neben der Kita Weststraße (Kosten 1,5 Millionen Euro)- dort müsste ein Außenspielbereich mit Bäumen weichen, zudem gibt's planungsrechtliche Hürden - hält Architekt Heinz Berger ebenso wenig für ratsam wie den Umbau der früheren evangelischen Grundschule an der Gartenstraße (2,3 Millionen), der Sanierungsbedarf für die alten Gebäude sei zu hoch. Abriss und Neubau empfiehlt er nur bedingt. Die beste Note erhielt der Standort an der Theodor-Heuss-Straße auf einem Teil der als Park genutzten Fläche am Friedhof (1,5 Millionen Euro). Allerdings befindet sich dort alter Baumbestand, Bürger müssten auf einen Teil dieser "grünen Lunge" verzichten. Zudem müsste der Bebauungsplan geändert werden, der Bau könnte nicht vor Jahresende 2017 stehen. Die Verwaltung bevorzugt ein anderes Areal - an der Bahnstraße. Der Bau dort ist laut Berger schneller zu realisieren. Die Kita würde zentral im Siedlungsbereich liegen, die Verwaltung rechnet in Otzenrath mit weiterem Zuwachs. Allerdings muss die Gemeinde das Grundstück, im Gegensatz zu den anderen, erst erwerben. Der Eigentümer habe signalisiert, dass er zu einem Verkauf bereit sei, informierte Bürgermeister Harald Zillikens. Zudem bestehe die Möglichkeit zum Grundstückstausch. Die Kosten für Kita samt Flächenkauf veranschlagte Berger auf 1,96 Millionen Euro.

Zum Schluss merkte Thomas Dederichs (Grüne) an, "dass einige Flächen nicht in die Prüfung einbezogen worden sind. Im Siedlungsbereich liegen drei Schützenplätze. Ich weiß nicht, ob wir uns das auf Dauer leisten können." Zustimmung erhielt er nicht. "Auf dem Dorfplatz in Hochneukirch wollten Sie schon einen Supermarkt bauen", erklärte Gerd Bandemer (CDU), der die Bedeutung des Brauchtums und der Tradition in den Orten betonte.

(NGZ)
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