Jüchen Die letzten Tage der Realschule in Jüchen

Jüchen · Am 30. Juni werden die letzten 116 Schüler entlassen. Am 7. Juli wird mit einem Feuerwerk offiziell Abschied von der Realschule genommen.

 Realschulleiterin Cornelia Klasen wird den letzten Jahrgang der auslaufenden Schule am 30. Juni verabschieden.

Realschulleiterin Cornelia Klasen wird den letzten Jahrgang der auslaufenden Schule am 30. Juni verabschieden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Nur noch wenige Tage wird das Schild "Realschule Jüchen" am Schulgebäude an der Stadionstraße hängen. Am 30. Juni wird der letzte Jahrgang mit 116 Schülern verabschiedet. Dann ist die Realschule in Jüchen Vergangenheit. Seit sechs Jahren hat Leiterin Cornelia Klasen den letzten Jahrgang mit einem derzeit noch zehn Fachlehrer starken Team begleitet. Während erwartungsgemäß mehr als die Hälfte der dann ehemaligen Realschüler in eine gymnasiale Oberstufe und der Rest in Ausbildungsberufe wechseln werden, haben alle Lehrer laut Klassen adäquate Anstellungen an Schulen im Raum Köln gefunden. Dort wohnen diese Lehrer auch. Sie selbst wird für die letzten beiden Jahre bis zu ihrer Pensionierung noch Konrektorin an der ebenfalls auslaufenden Realschule Kempen: "Für mich schließt sich damit ein Kreis. Das ist die Schule, an der ich auch meine Referendarzeit verbracht habe", sagt sie.

Der Abschied von der Realschule Jüchen, für den die engagierte Elternschaft eigens ein Feuerwerk spendet, wird nach Einschätzung von Klasen sicherlich auch sehr emotional. Die Schüler hätten zwar auf dem Pausenhof nie das Gefühl einer Endzeitstimmung gehabt, weil sie dort mit den Sekundar- und neuerdings Gesamtschülern aus demselben Gebäude zusammenkamen. "Die Realschule war aber auch ein Stück Heimat für die Schüler. Deshalb bedauern sie jetzt schon, dass sie künftig als Ehemalige ihre alte Schule und die Lehrer nicht mehr besuchen können, so wie es die Jahrgänge vor ihnen immer gerne getan haben", bedauert Klasen.

Eine Endzeitstimmung sei aber auch im pädagogischen Sinne in der auslaufenden Realschule nie aufgekommen, betont die Leiterin. Im Gegenteil: Durch die gute Unterstützung der Bezirksregierung sei auch die Ausstattung mit Fachlehrern bis zum Schluss gewährleistet worden: "Wir sind eine voll funktionsfähige Realschule geblieben und haben in den vergangenen sechs Jahren auch noch neue pädagogische Projekte angestoßen", sagt Klasen und nennt als Beispiel die "gongfreie Schule". So ertönte im Tageslauf der Realschule der Gong nur zum Ende der Pause. Keine Unterrichtsstunde, kein Schüler- oder Lehrervortrag, kein Elterngespräch wurde durch den Gong beendet, schildert Klasen das Prinzip.

Neu eingeführt wurden die Silentien, also stille Lernzeiten, die zumeist in der Mitte der Vormittage zum selbstständigen Vertiefen des Lernstoffes angesetzt wurden. Sie sollten laut Klasen die Realschüler schon auf das spätere Lernen in der gymnasialen Oberstufe oder auch im Studium vorbereiten. Auch "Teamteaching" wurde noch neu eingeführt in der auslaufenden Realschule, für die erst 2002 der Grundstein für den Neubau an der Stadionstraße gelegt wurde. Dort gab die Nachfolgerin der Realschule, die Sekundarschule Jüchen, dann ein vergleichsweise kurzes "Gastspiel", bis sie von der Gesamtschule in diesem Gebäude sowie in der ehemaligen Hauptschule in Hochneukirch im vergangenen Sommer abgelöst wurde.

(NGZ)
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