Jüchen Die DLRG wird 50 und schwimmt oben

Jüchen · Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen hat die DLRG Hochneukirch keine Nachwuchssorgen. Von den aktuell 680 Mitgliedern sind die Hälfte jünger als 18 Jahre. Morgen wird der 50. Geburtstag im Schmölderpark mit Musik gefeiert.

 So präsentierten sich Vorstand und Wettkampfmannschaften der DLRG Hochneukirch im Jahre 1974 fürs Gruppenbild. Da trugen so manche Jungs und Herren noch eine "lange Matte".

So präsentierten sich Vorstand und Wettkampfmannschaften der DLRG Hochneukirch im Jahre 1974 fürs Gruppenbild. Da trugen so manche Jungs und Herren noch eine "lange Matte".

Foto: DLRG

Er war klein, schmächtig und wasserscheu - bis er 1969 in die DLRG Hochneukirch eintrat. Da war Harald Zillikens, der diese früheren Attribute freimütig preisgibt, zehn Jahre jung. Heute ist er Bürgermeister von Jüchen und Geschäftsführer der DLRG Hochneukirch, die morgen im Schmölderpark ihren 50. Geburtstag feiert. Zillikens hat, wie so viele, bei der DLRG Hochneukirch die Wasserscheu überwunden und das (!) Schwimmen erlernt - "und zwar richtig sicheres Schwimmen", betont er. Das sei bis heute bei den DLRG-Trainern Grundsatz, den Kindern Sicherheit im Wasser zu vermitteln.

Deshalb bietet die DLRG Hochneukirch in den Sommerferien auch zum ersten Mal Schwimmlern-Kurse für Flüchtlingskinder an. Denn die wenigsten können schwimmen und sind daher vom Ertrinken bedroht, wenn sie ins Wasser fallen sollten. "In Jüchen kommt kein Kind in die Grundschule, das nicht schwimmen kann. Und das ist der DLRG Hochneukirch zu verdanken", betont Zillikens.

Die immer gut ausgebuchten Schwimmlernkurse seien auch der Grund dafür, dass viele anschließend in den DLRG-Wettkampfmannschaften oder auch nur als zahlende Mitglieder blieben. Deshalb gebe es bei der DLRG Hochneukirch auch keine Nachwuchssorgen: "Die Hälfte unserer 680 Mitglieder ist jünger als 18 Jahre", berichtet der Geschäftsführer. In den vergangenen 50 Jahren sei die Mitgliederzahl von einem anfänglichen "Häuflein" von 100 Mitgliedern stetig gewachsen, bilanziert Zillikens.

Vor allem in den 1980er Jahren habe es einen deutlichen Aufschwung durch Familienmitgliedschaften und die Einführung der Wassergymnastik gegeben, der bis heute anhalte. "Mittlerweile sind wir mit durchschnittlich 650 bis 680 Mitgliedern die größte DLRG-Ortsgruppe im gesamten Rhein-Kreis Neuss und der größte Einspartenverein in der Gemeinde Jüchen", berichtet Zillikens.

Und erfolgreich ist die DLRG. Bei den jüngsten Landesmeisterschaften hat die Mannschaft mit Maike Heitzer, Hannah Schmeing, Marijana Birg Vujcin und Larissa Wexel eine Goldmedaille erschwommen. Außerdem gab es den Freigewässer-Landesmeistertitel für das Team der DLRG Hochneukirch. Und beim Einzelschwimmen wurde Matthias Biermanns Landesmeister. Am 5. November wird die DLRG Hochneukirch zum ersten Mal die Seniorenlandesmeisterschaft mit 250 Teilnehmern ausrichten. Diese Wettkämpfe müssen dann aber auf den 25-Meter-Bahnen im Hallenbad in Jüchen stattfinden. Die 20-Meter-Bahnen reichen im HallenbadHochneukirch, das die DLRG seit nunmehr 20 Jahren selbst betreibt, dafür nicht aus.

Eine ganz besondere Lebensrettungsgesellschaft ist die DLRG Hochneukirch auch, weil sie ein "eigenes" Hallenbad betreut. Das Gebäude gehört zwar der Gemeinde, die auch für den technischen Betrieb sorgt. Aber alles Organisatorische und "Geschäftliche" liegt in Händen der Ehrenamtler bei der DLRG, die alleine zehn Mini-Jobber im Hallenbad Hochneukirch beschäftigt. Erschwert wurde diese Aufgabe durch den erheblichen Sanierungsbedarf dieses Bades, den die Gemeinde nun aber mit der letzten Bauphase des Sanierungskonzeptes in den Griff bekommen will.

(NGZ)
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