Jüchen Designerin zieht von der Kö nach Damm

Jüchen · Die Modemacherin Bettina Dörnemann hat das Girardethaus an der Düsseldorfer Königsallee gegen einen Altbau in Damm getauscht. Dort entwirft sie jetzt ihre Kollektionen. Was es mit dem Umzug auf sich hat und wer ihre Kleider trägt.

Kleider machen Leute. Diesen Satz würde Bettina Dörnemann sofort unterschreiben. Sie ist seit 20 Jahren Modedesignerin und hat es mit ihren Kollektionen sogar bis an die Düsseldorfer Königsallee geschafft. Doch das Geschäft an der Luxusmeile hat sie nicht mehr wirklich gereizt. Deshalb ist sie umgezogen - und zwar nach Damm.

An der Klosterstraße hat Bettina Dörnemann, die vielen auch unter ihrem Künstler- und Kollektionsnamen Isa Dorn bekannt sein dürfte, eine neue Heimat gefunden. Ein bisschen Exklusivität hat sich die Designerin aber bewahrt, denn ihr Haus an der Klosterstraße ist ein echter Hingucker.

Draußen zeugen verrostete Fensterläden mit Einschusslöchern von jahrzehntelanger Geschichte, im Inneren setzt die Designerin moderne Akzente. "Inzwischen bin ich gut in Damm angekommen", sagt Dörnemann, die das unscheinbare Häuschen neben dem Dycker Weinhaus in den vergangenen sechs Jahren von Grund auf renoviert hat. "Zumindest von innen. Außen soll es erst einmal so bleiben", sagt Bettina Dörnemann.

Ob sie Nostalgikerin ist? "Ich liebe Altes, aber ich muss es verändern und durch den aktuellen Zeitgeist filtern", sagt sie. Jetzt wieder auf dem Land Kleidung entwerfen und verkaufen zu können - das ist für sie Luxus. "Ich habe mir mit dem Haus einen Traum erfüllt", sagt die Modedesignerin, die insbesondere für ihre schwarz geprägten Damenkleider bekannt ist.

Die Kö in Düsseldorf habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert und ein Stück weit an Exklusivität eingebüßt. "Zum Schluss hat sie mich nicht mehr so gereizt", erzählt Dörnemann, die nicht nur Damenkleider entwirft, sondern auch immer wieder an Kleidungsstücken für Männer arbeitet.

Modelle von Isa Dorn tragen sogar Prominente wie Sängerin Barbra Streisand, Schauspielerin Christine Kaufmann oder Musiker Marius Müller-Westernhagen. Sie alle besorgten sich ihre Kleider über große Modemessen oder kamen gar persönlich in ihr Geschäft im Girardethaus an der Königsallee. "Ich denke nicht, dass sie zu mir nach Damm kommen werden. Da müsste ich sie schon abholen. Aber ich kann mir gut vorstellen, weiterhin Messen zu besuchen - zum Beispiel in New York", sagt die Wahl-Dammerin, die in Düsseldorf und Neuss gewohnt hat, ehe sie vor fünf Jahren in das renovierungsbedürftige Häuschen an der Klosterstraße zog.

Nötig gehabt hätte sie das sicher nicht. "Aber das Haus begeistert mich. Für das Schöpferische brauche ich einen Ort, an dem ich mich wohlfühle", betont Döremann, die nicht nur privat in Damm lebt, sondern dort auch einen Verkaufsraum und eine kleine Werkstatt hat, in der sie die Kleider ihrer bis zu 30-teiligen Kollektionen selbst entwirft und schneidet. "Geregelte Öffnungszeiten sind hier ausgesetzt. Das tut gut, jetzt kann ich mir auch erlauben, spät abends oder nachts zu arbeiten", erzählt die Modemacherin, die nebenbei übrigens Bilder malt. "Ich liebe es, Kunst mit Mode zu verbinden."

(NGZ)
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