Jüchen Der Küster von St. Nikolaus

Jüchen · Joachim Schröder ist der dienstälteste Ehrenamtler der Oblatenmissionare. Schon seit 25 Jahren ist er Küster an St. Nikolaus. Der 51-Jährige bereitet Gottesdienste und Trauungen vor, sorgt für Blumen und poliert die Kelche.

 Joachim Schröder ist die gute Seele des Nikolausklosters.

Joachim Schröder ist die gute Seele des Nikolausklosters.

Foto: G. Tillmanns

Im Nikolauskloster helfen mehr als 80 Ehrenamtler, mit, um das Anwesen zu erhalten und weiter zu verbessern. Manche investieren jede Woche einige Stunden ihrer Freizeit, andere kommen nur alle 14 Tage. "Gebraucht werden alle, denn wir sind auf die Mitarbeit ehrenamtlicher Helfer angewiesen", sagt Pater Felix Rehbock, der Rektor des Klosters. Der dienstälteste Ehrenamtler ist Joachim Schröder, der sich bereits seit August 1992 als Küster einbringt - 25 Jahre lang jeden Samstag, Sonntag und an allen Feiertagen. Rektor Felix Rebock weiß, dass er sich auf den 51-Jährigen immer verlassen kann und erklärt: "Wir werden das Jubiläum von Joachim Schröder nicht jetzt während der Ferien zur Sprache bringen, sondern wahrscheinlich in einem Gottesdienst zum Erntedankfest."

Wie kam es zu diesem Engagement? "Ich bin immer gerne zum Gottesdienst gegangen - in meiner Kindheit in Giesenkirchen und später auch in Glehn," erklärt Schröder. In der Glehner Pfarre wird er im kommenden Jahr schon drei Jahrzehnte tätig sein, denn in Glehn hatte sein kirchliches Ehrenamt angefangen, als die Pfarre St. Pankratius nach Lektoren suchte.

Wichtige Weggefährten auf Joachim Schröders Werdegang waren damals der Küster und Organist Wolfgang Vowinkel sowie nicht zuletzt Pfarrer Johannes Istel, der für das korrekte liturgische Hintergrundwissen sorgte. "Ich bin den beiden heute noch dankbar", sagt Schröder und hilft noch bis heute gerne in St. Pankratius aus.

Über den Lektor und Kommunionshelfer Josef Becker erfuhr wenig später auch Pater Heinrich Mayer, der damalige Rektor des Nikolausklosters, von Schröder. Schon am nächsten Tag war dessen erster Einsatz. Und als keiner der damaligen Klosterschüler mehr den Küsterdienst versehen mochte, war Joachim Schröder gerne dazu bereit - auch wenn er besonders samstags oft bis abends beschäftigt war.

"Damals gab es im Jahr bis zu 200 Gottesdienste mit Trauungen, dazu Silberhochzeiten, Goldhochzeiten und Taufen - ohne die regulären Messen", erzählt Schröder. Für das Nikolauskloster investiert er nach wie vor gerne seine Freizeit. "Hier hatte ich immer eine gute Anlaufstelle, wenn ich Rat und Hilfe brauche. Außerdem sind hier alle Ehrenamtler gut zugänglich. Es ist schön hier im Haus", sagt der 51-Jährige.

Die viele Vorbereitungsarbeit für Gottesdienste und Trauungen stört Schröder nicht. Auch muss er für frischen Blumenschmuck sorgen, für die Erneuerung der Kerzen, er muss Kelche polieren, Gewänder auslegen und vieles mehr. Grundsätzlich will Schröder aus jüngster Vergangenheit keine Begebenheiten erzählen - besser nur aus alten Zeiten. Etwa von dem Tag, als im Nikolauskloster der Maialtar gebrannt hatte und alle Klosterschüler mit Wasser in allen nur verfügbaren Gefäßen angerannt kamen. Natürlich musste später renoviert werden. Noch heute findet Schröder die Geschichte von der Trauung mit den extrem ungleichen Eheringen bemerkenswert. Erst als er das Brautpaar erblickte, konnte er sich denken, dass der zierliche Ring tatsächlich für den schlanken, kleinen Bräutigam gedacht war und der riesig große Ring für die sehr mächtige Braut.

Als Schröder einmal mit dem Jüchener Pfarrer Ulrich Clancett darüber sprach, ob er die erweiterte Küsterprüfung machen sollte, bekam er die Antwort, dass er das nicht bräuchte - aber er könnte als Dozent nach Aachen gehen. Ulrich Clancett hätte gesagt: "Dort suchen sie gerade jemanden, der sich mit allem gut auskennt."

(NGZ)
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