Jüchen Brandgefahr durch Hitze, Grillen und Efeu

Jüchen · Die Feuerwehr Jüchen ist bei der Hitze in Alarmbereitschaft. Efeubewachsene Fassaden oder auch das heimische Grillen können Gefahren bergen. Für Altenheime gibt es besondere Rettungskonzepte.

 Efeubewachsene Fassaden, wie hier an einer Gaststätte in Gierath, sind zwar schön anzuschauen, aber auch brandgefährlich.

Efeubewachsene Fassaden, wie hier an einer Gaststätte in Gierath, sind zwar schön anzuschauen, aber auch brandgefährlich.

Foto: Gundhild Tillmanns

Die Jüchener Feuerwehr hat bei den heißen Temperaturen dieser Tage ein besonderes Augenmerk vor allem auch auf brandgefährliche Fassaden - und das nicht erst seit dem folgenschweren Hochhausbrand in London. "Bei diesem Wetter reicht bei eufeubewachsenen Häusern schon ein einziger Funke, um die komplette Fassade in Brand zu setzen", warnt Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels. In Jüchen gebe es nur ein einziges Hochhaus, das aber nicht, wie das Londoner, mit einem Wärmeverbundsystem (Styropor), sondern mit einer Betonfassade gedämmt sei. Wider Erwarten brandgefährlich seien aber die im ländlichen Raum gar nicht so seltenen Efeufassaden: "Nach außen sieht der Efeu schön grün und feucht aus, aber darunter ist alles knochentrocken", weiß Abels auch aus einem vergangenen Löscheinsatz einer Efeufassade an der Odenkirchener Straße.

Auch Fassaden mit Wärmeverbundsystemen an Einfamilienhäusern hat die Feuerwehr Jüchen in den vergangenen Jahren schon mehrfach löschen müssen und daraus Konsequenzen gezogen: Beim ersten Mal sei die Blechverkleidung des Verbundsystems noch mit der Kettensäge aufgetrennt worden, während von oben gleichzeitig mit Wasser gelöscht worden sei: "Beim zweiten Fassadenbrand hatten wir dann schon die neue Technik und konnten mit dem Fog Nail die Bleche einritzen und gleichzeitig mit Wassereinspitzen den Brandherd auskühlen und bekämpfen", berichtet Abels.

Doch nicht nur bei der Meldung "Fassadenbrand" läuft bei der Jüchener Feuerwehr Jüchen ein besonderes Einsatzkonzept für "sensible Objekte" ab. Dazu gehören in erster Linie die Altenheime. Für das Haus Maria Frieden in Jüchen hatte Abels das erste detaillierte Rettungskonzept aufgestellt, es folgte der Plan für das Carpe Diem-Heim an der Garzweiler Allee. In Arbeit seien die Fortschreibungen der Rettungskonzepte für die Behinderteneinrichtungen in Aldenhoven und Hochneukirch sowie für die Schulen, berichtet Abels.

So gibt es zum Beispiel für das Haus Maria Frieden den Plan, dass im Brandfall zunächst nur die Löschzüge Gierath und Jüchen aus zwei Richtungen das Heim anfahren, um die weiter benötigten Rettungswege nicht zu blockieren. Zugleich können Notarzt und Rettungswagen auf dem Parkplatz am Friedhof für den Ersteinsatz und weitere Einheiten auf den Parkplätzen von Aldi, Rewe und am Markt postiert werden. Und um bettlägerige Patienten schnell aus dem Gebäude bringen zu können, habe die Heimleitung Rettungsmatten für die Betten der Bewohner angeschafft, berichtet der Feuerwehrchef. Jeweils im Herbst werde bei einer Großübung in sensiblen Objekten die Evakuierung der Bewohner und Mitarbeiter geübt.

Ganz profan bringt das heiße Wetter aber auch sozusagen selbst gemachte Brandgefahren, nämlich beim Grillen im Freien, mit sich: Deshalb gibt die Feuerwehr Jüchen jetzt aktuell auf ihrer Facebookseite auch Tipps, worauf Jedermann beim Grillen achten sollte.

(NGZ)
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