Jüchen Beschwerden über Glasfaserbaustellen

Jüchen · Zum ersten Mal gibt es vereinzelt Ärger wegen Glasfaser-Baustellen. Sie würden unaufgeräumt verlassen. Mögliche Mängel sollen beseitigt werden. Außerdem müsse das Einkehrmaterial versickern, heißt es von der Gemeinde Jüchen.

 In Bedburdyck buddeln zur Zeit die Subunternehmer der Deutschen Glasfaser die Kabel für ein schnelleres Internet in die Leerrohre und damit unter die Erde.

In Bedburdyck buddeln zur Zeit die Subunternehmer der Deutschen Glasfaser die Kabel für ein schnelleres Internet in die Leerrohre und damit unter die Erde.

Foto: LBer

Der Glasfaserausbau schreitet in Jüchen voran. Neben der Herstellung der Hauptleitung werden die Glasfaserleitungen jetzt in den Ortschaften bis zu den einzelnen Grundstücken verlegt. Das erfordert in weiten Teilen der Gemeinde umfangreiche Tiefbaumaßnahmen. Als ein "Bauprojekt mit besonderen Herausforderungen" beschreibt Gemeindesprecher Norbert Wolf den Breitbandausbau für ein schnelleres Internet. Denn es gebe eigentlich erstmals auch Reklamationen von Anwohnern. In jüngster Zeit hätten sich bei der Gemeindeverwaltung die Anfragen gemehrt, die Baustellen seien vielfach unfertig oder unaufgeräumt verlassen worden, gibt Wolf die Klagen wieder.

Dieser Eindruck sei aber dadurch verursacht, dass die Tiefbaufirma zunächst mit großen Kolonnen anrücke und sehr schnell arbeite. Bewusst werde dann das sogenannte Einkehrmaterial auf den Pflasterflächen zurückgelassen, betont Wolf. Dieses Material soll in die Fugen einsickern und diese durch Nachsickern wieder auffüllen. "Was noch wie eine unaufgeräumte Baustelle aussieht, sei aber Absicht", betont der Gemeindesprecher.

Wolf versichert aber auch, dass alle Baustellen für den Breitbandanschluss noch abschließend gereinigt werden. Dazu werde es auch eine Begehung und Endabnahme durch das Tiefbauamt der Gemeinde geben. "Die Verlegearbeiten werden eng durch die Gemeinde Jüchen begleitet, um einen fachlich einwandfreien Bauablauf zu gewährleisten", versichert Wolf und fügt hinzu: Die Gemeindeverwaltung werde grundsätzlich alle Wegetrassen nach der Leitungsverlegung und der Beendigung der Arbeiten abnehmen. Zur Behebung möglicher Mängel werde die Gemeindeverwaltung der Baufirma dann eine Frist setzen, um zu gewährleisten, dass der bauliche Zustand der Gehwege dem Zustand nahezu vor Beginn der Maßnahme wieder entsprechen werde.

Beschwerden, dass die Verlegung der Glasfaserkabel unter die Rad- und Gehwege womöglich nicht tief genug erfolgten, gibt es laut Oswald Duda, dem Technischen Dezernenten der Gemeinde, nicht. Es gebe jeden Donnerstag Baustellentermine mit den drei Ingenieuren der Gemeinde. Dabei werde auch darauf geachtet, dass die Bohrtiefe für die Kabelrohre so eingehalten werde, wie sie vertraglich vereinbart worden sei. In anderen Städten, wie beispielsweise in Erkelenz, war dies ein großer Aufreger: Es hatte Klagen gegeben über die von der Deutschen Glasfaser beschäftigte Tiefbaufirma, sie habe unzureichend gearbeitet. Und Wegberg hatte den Vertrag mit der Glasfaser gar nicht erst abgeschlossen, weil das Unternehmen aus Wirtschaftlichkeitsgründen die Kabel nur 30 statt der zunächst zur Rede stehenden 60 Zentimeter tief verlegen wollte. Bei einer Umfrage unserer Redaktion berichtete gestern Martin Brock-Konzen aus Bedburdyck: Es habe zunächst am Morgen, als er seinen Sohn in den Kindergarten bringen wollte, Chaos an einer Glasfaser-Baustelle geherrscht. Ein Bagger habe quer gestanden: "Ich habe dann eine SMS an die Deutsche Glasfaser geschrieben. Und als ich mittags meinen Sohn wieder abgeholt habe, war alles in Ordnung." Die Deutsche Glasfaser habe sogar ihren eigenen Bauleiter herausgeschickt. Eine Bürgerin lobte den bereits fertiggestellten Glasfaserausbau in ihrem Ortsteil: "Keine Probleme - alles super sauber gelaufen. Problematisch wird es, wenn überhaupt, erst bei der Hauseinführung." Ein Weiterer schreibt: Die Arbeiten seien schnell und reibungslos gelaufen, mit einer deutschen Firma hätte dies niemals so schnell und geklappt, meint er.

(NGZ)
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