Jüchen Begeisterndes Nationenfest

Jüchen · Zum vierten Mal wurde das generationen- und kulturübergreifende Fest "Jüchen bunt" gefeiert. Die Resonanz war großartig, mehr als 500 Besucher wollten am Forum Musik-, Tanz- und Theateraufführungen erleben.

Unter dem Motto "Von Menschen für Menschen" wollte die vierte Ausgabe des Kultfestes wieder ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen. "Wir sind nicht nur bunt, weil wir in den letzten Jahren Flüchtlinge aufgenommen haben. Sondern auch, weil es in Jüchen viele unterschiedliche Nationen und Organisationen gibt, die bereit sind für die Allgemeinheit etwas zu tun", betonte Bürgermeister Harald Zillikens.

Nachdem in der Nacht zum Sonntag einige Plakate mit rechtsradikalen Sprüchen an der Bushaltestelle platziert worden waren, hielt der Bürgermeister seine Eröffnungsrede über das Megafon des Polizeiwagens auf dem Schulhof. Auch Stefan Bredt, Vorsitzender des Gemeindejugendrings und Organisator von "Jüchen bunt" erschrecken rechte Parolen. Bredt verwies aber im Gegensatz dazu auf viele ehrenamtlich Engagierte die zum Teil seit Beginn der Veranstaltungsreihe im Jahr 2012 dabei sind.

Darunter auch der türkisch-deutsche Freundeskreis, der wieder landestypische Spezialitäten wie Börek und Hirsesalat anbot. In der Cafeteria verkaufte das "Eine-Welt-Forum Jüchen" den Besuchern unter anderem fair gehandelten Kaffee. Neben Vereinen, die jedes Jahr gerne dabei sind, konnten weitere Aussteller für das Fest gewonnen werden. So sorgte der interreligiöse Gesprächskreis unter der Leitung von Hildegard Kux und Michael Langenfeld für einen Programmpunkt, der das Forum trotz des schönen Wetters füllte.

Unter dem Thema "Frieden" trugen Christen, Muslime und Hindus ein multireligiöses Gebet vor. Die Redner stammen unter anderem aus Nigeria, Irak, Deutschland, Sri Lanka und der Türkei. Sie verdeutlichten an diesem Tag einmal mehr wie viele Nationen in Jüchen vereint sind. Zum ersten Mal als Aussteller mit dabei war auch das Flüchtlingscafé Welcome der GdG Jüchen. Damit die Flüchtlinge aus den entfernteren Unterkünften die Möglichkeit hatten an dem Fest teilzunehmen, erklärt Bredt, habe die Gemeinde Jüchen und die evangelische Kirchengemeinde Kelzenberg jeweils einen kostenlosen Transport zu den Flüchtlingsheimen in Bedburdyck und Hochneukirch angeboten.

Für ein gemeinsames Miteinander sprachen sich auch die Schüler der internationalen Klasse und der Integrationsgruppe des Gymnasiums Jüchen aus. Gemeinsam knüpften sie für die Besucher bunte Freundschaftsbänder.

Vor allem für Kinder und junge Familien hatte das Programm viel zu bieten. Dahinter steckten kreative Ideen engagierter Jugendlicher. Auf dem Schulhof zog Timon Hillmer von der evangelischen Kirchengemeinde mit einer Graffiti-Aktion zum Mitmachen viel Aufmerksamkeit der jungen Besucher auf sich. Auch der Lasergewehrstand von Sebastian Klauth, Nico Möller und Peter Reipen vom Bürgerschützen- und Heimatverein kam bei den potenziellen Nachwuchsschützen gut an. Für Vergnügen und Aktion sorgten außerdem ein abwechslungsreiches Sportprogramm in der Turnhalle sowie ein Kletterturm auf dem Schulhof.

(ati)
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