Jüchen Altes Fachwerkhaus auf Schlossareal wird saniert

Jüchen · Die Stiftung Schloss Dyck saniert mit Zuschüssen ein 200 Jahre altes Gebäude, das künftig auch als "grünes Klassenzimmer" genutzt wird.

 Jens Spanjer (l.), Elisabeth Janssen und Bodo Kremer vor dem alten Fachwerkhaus.

Jens Spanjer (l.), Elisabeth Janssen und Bodo Kremer vor dem alten Fachwerkhaus.

Foto: Lothar berns

Ein neues Projekt hat sich die Stiftung Schloss Dyck vorgenommen. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Arbeiten für die Sanierung des einzigen Fachwerkhauses auf dem Schlossareal beginnen. Möglich machen das Zuschüsse. Gestern überreichte Elisabeth Janssen, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Dach-Sanierung. Nach der Fertigstellung soll das alte Haus auch für das "grüne Klassenzimmer" genutzt werden, die Stiftung will ihr kulturpädagogisches Angebot erweitern.

Bereits auf den ersten Blick ist die geplante Erneuerung des Hauses erforderlich: Mauersteine bröckeln an den einsturzgefährdeten Treppengiebeln, der Schornstein ist marode, ebenso Teile des Dachstuhls. "Und durchs Dach dringt Wasser ein", sagt Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. Doch das aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Wohnhaus, das seit mehr als zehn Jahren leer steht, ist - nicht nur wegen seiner Bauweise - eine Besonderheit: "Es ist das älteste Gebäude im Wirtschaftshof", erläutert Jens Spanjer. Nun wird angepackt, wird das Haus umfassend saniert. "Wir rechnen mit 300.000 bis 400.000 Euro Kosten", sagt Spanjer. Allerdings gibt es noch eine große Unbekannte. "Wir wissen nicht genau, wie es im Untergrund aussieht, ob das Haus beispielsweise auf Pfählen oder Steinquadern gegründet ist." Unterstützung hält die Stiftung unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). "Sie ist die größte Bürgerstiftung in Deutschland. Wir erhalten Unterstützung von rund 200.000 Spendern, Förderern und Zustiftern", betont Ortskuratorin Elisabeth Janssen. Seit der Gründung habe die DSD insgesamt 3600 Denkmalschutzprojekte mit insgesamt rund 500 Millionen Euro unterstützt. Auch die Sanierung des Teehäuschens und der Kapelle im Schloss hat die Stiftung bereits unterstützt. Das Geld für das Fachwerkhaus in der Vorburg stammt übrigens aus Mitteln der "Glücksspirale" von West-Lotto. "Wir unterstützen zahlreiche Projekte beispielsweise im Sport, in der Kultur, in der Wohlfahrtspflege und im Denkmalschutz", erläutert Bodo Kemper von West-Lotto.

Die Stiftung kann das alte Gebäude gut gebrauchen. "In den oberen Etagen sind Büros geplant, das Erdgeschoss wollen wir für unser ,grünes Klassenzimmer' nutzen", erläutert Jens Spanjer. Klassen mit insgesamt 6000 Schülern im Jahr kommen nach Schloss Dyck. Sie bauen beispielsweise Lehmhütten im Miscanthus-Dorf, entdecken den Lebensraum Wasser oder pressen selbst Apfelsaft - alles Aktivitäten im Freien. "Bislang stand uns für diese Gruppen nur ein provisorischer Raum zur Verfügung. Mit dem Fachwerkhaus können wir unser Angebot für Schulklassen erweitern. Denkbar ist, dass die Kinder beispielsweise in der Küche im Haus etwas aus Pflanzen aus unserem Kräutergarten zubereiten", so Spanjer. Auch Denkmalschutz-Themen könnten in den neuen alten Räumlichkeiten angeboten werden.

(NGZ)
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