Jüchen Alte Blutbuche vom Pilz befallen

Jüchen · Durch eine Beschneidung kann der 180 Jahre alte Baum noch gerettet werden.

 Die Blutbuche wird gerettet.

Die Blutbuche wird gerettet.

Foto: ATi

Die 150 bis 180 Jahre alte Blutbuche neben der Villa Schmölder an der Bahnhofstraße ist bedroht. Bei Baumkontrollen im Oktober 2015 wurden zahlreiche Fruchtkörper des sogenannten Riesenporlings im gesamten Wurzelbereich des Baumes nachgewiesen. Dieser Pilz zersetzt allmählich die Wurzeln alter Bäume und minimiert dadurch die Standsicherheit.

Aufgrund des kritischen Pilzbefalls wurde ein Fachunternehmen beauftragt, eine eingehende Untersuchung in Form von Bohrwiderstandsmessungen im Bereich der Wurzelanläufe durchzuführen. Diese haben gezeigt, dass die Zersetzung der Wurzeln so weit vorangeschritten ist, dass die Blutbuche nicht mehr als bruch- und standsicher gelten kann. Zusätzlich wurde ein Zugversuch durchgeführt, der die Windlasten auf die Baumkrone simuliert und die Belastung am Stammfuß ermittelt. Auch diese Messdaten zeigten eine Beeinträchtigung der Standfestigkeit infolge der Wurzelschädigungen durch den Riesenporling.

Diese Diagnose bedeutet jedoch nicht, dass die Blutbuche gefällt werden muss. Durch eine Herabsenkung des Schwerpunktes und eine Verringerung der Windangriffsfläche kann die Standsicherheit wieder hergestellt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Baumkrone in Kürze sowohl in ihrer Höhe als auch der seitlichen Ausdehnung um rund ein Drittel reduziert werden. Im Laufe der weiteren Vegetationsperiode können somit noch schlafende Knospen geweckt werden, was sich wiederum positiv auf die Vitalität der Buche auswirkt. Nach Einschätzung des Gutachters kann die Lebenserwartung um bis zu 15 Jahre verlängert werden.

(NGZ)
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