Jüchen A44: Neuer Einsatzplan für Rettungsdienst

Jüchen · Auf Initiative der Bürgermeister aus Jüchen und Titz gab es jetzt eine Baustellenbefahrung der A 44n mit Feuerwehr, Straßen.NRW und Vertretern der Bezirksregierungen. Ziel ist ein Rettungskonzept auch mit Erkelenz und Bedburg.

Jüchen: A44: Neuer Einsatzplan für Rettungsdienst
Foto: Gemeinde Jüchen

Welcher Rettungsdienst und welche Feuerwehr müssen im Notfall bei einem Autobahnunfall alarmiert werden? Wer hat die kürzesten Einsatzwege? - Diese lebenswichtigen Fragen will der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens geklärt haben, bevor die A 44n fertiggestellt ist. Früh genug handeln und planen, um im Notfall eine sichere Rettung von Menschen zu gewährleisten, sagt Zillikens. Er hat deshalb jetzt gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Titz, den Leitern der Feuerwehren Jüchen, Titz und Bedburg sowie dem Kreisbrandmeister eine Autobahnbefahrung unternommen. Dabei waren auch Vertreter von Straßen.NRW und der Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln. RWE Power hatte ein geländegängiges Fahrzeug zur Verfügung gestellt, um die Baustellen auch tatsächlich erreichen zu können.

 Im Vordergrund der Braunkohletagebau, hinten die Autobahn.

Im Vordergrund der Braunkohletagebau, hinten die Autobahn.

Foto: RWE

Nach dieser ersten detaillierten Inaugenscheinnahme vor allem durch die Experten der Rettungsdienste ist bereits ein Treffen in einem noch größeren Kreis, auch mit Vertretern der Städte Erkelenz und Bedburg, im Jüchener Rathaus terminiert. Die Polizei soll dann auch dabei sein.

 Felder auf der eine Seite, Tagebau auf der anderen: Die Autobahn wird angepasst.

Felder auf der eine Seite, Tagebau auf der anderen: Die Autobahn wird angepasst.

Foto: RWE

Ziel ist es laut Zillikens, ein gemeinsames Rettungskonzept für die Leitstellen zu erarbeiten, damit bei den großen Entfernungen und Dimensionen der neu- und umgebauten Autobahnkreuze die jeweils am nächsten gelegenen Feuerwehren und Rettungsdienste hinausgeschickt werden können. Dazu sei bei der Autobahn-Baustellenbefahrung auch erkundet worden, wo Wirtschaftswege parallel zur neuen Autobahnsituation verlaufen, um die Einsatzkräfte auch über solche "Abkürzungen" leiten zu können. Dasselbe gelte auch für Brücken und Unterführungen. Zillikens verdeutlicht an einem Beispiel, wie viel bei einem solchen Sicherheitskonzept bedacht werden muss: "Wenn auf dem Sky-Walk auf Jüchener Gebiet etwas passiert, dann wäre das für unsere Feuerwehr eine regelrechte Himmelfahrt. Unsere Feuerwehr müsste den Umweg von Hochneukirch über Wanlo machen, um den Sky-Walk zu erreichen. Die Feuerwehr aus Titz ist aber ganz schnell dort. Deshalb muss die Leitstelle wissen, dass sie in diesem Fall die Feuerwehr Titz hinausschickt."

 Auch Brücken und Unterfahrten müssen beim Rettungskonzept bedacht werden.

Auch Brücken und Unterfahrten müssen beim Rettungskonzept bedacht werden.

Foto: RWE

Schon jetzt leiten die Navigationssysteme die Kraftfahrer wegen der Autobahn-Baustellen oft in die Irre. Von Grevenbroich nach Hochneukirch leitet das Navi direkt in die Baustelle hinein. Straßen.NRW ist zur Zeit dabei, diese neue Trasse der A 44 um etwa einen Kilometer nach Osten zu verschieben, so dass sie ab dem nächsten Jahr die Autobahnkreuze Jackerath und Holz verbinden wird. Dafür wird ein neues Autobahnkreuz der A 44 mit der A61 östlich des heutigen Autobahnkreuzes Jackerath vierstreifig und ab diesem neuen Kreuz bis zum bestehenden Anknüpfungspunkt Autobahnkreuz Holz sechsstreifig ausgebaut. Dort wird bereits seit 2012 "gebuddelt".

Ab dem nächsten Jahr soll auf Teile der jetzigen Autobahn 61 außerdem der Braunkohletagebau erweitert werden. Deshalb muss Straßen.NRW nicht nur die A 44n bauen, sondern auch die A 46 zwischen den Autobahnkreuzen Wanlo und Holz von vier auf sechs Fahrstreifen notwendig erweitern.

(NGZ)
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