Jüchen 392 Menschen ließen sich für Leni typisieren

Jüchen · Mit der Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf fand Typisierung unter Motto "Leni liebt das Leben" in Lindenschule statt.

"Happiness is a form of courage" steht auf dem leuchtend pinken T-Shirt von Leni Jorißen. Die 52-jährige ist an Knochenmarkkrebs erkrankt, nur eine Stammzellspende kann ihr Leben retten. "Ich bin zuversichtlich, dass ein passender Spender gefunden wird und sehe der Zukunft optimistisch entgegen. Das tue ich schon seit der Diagnose vor fünf Jahren", sagt die Gieratherin.

"Ich liebe das Leben viel zu sehr, um jetzt schon zu gehen." Und deshalb stand die Typisierungsaktion, die ihre beiden besten Freundinnen Danny Zintl und Silke Voigt in Zusammenarbeit mit der Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf organisiert haben unter dem Motto "Leni liebt das Leben".

"Ein Leben zu retten, kann so einfach sein", betonte Silke Voigt, die am Lukaskrankenhaus in Neuss, wo Anfang Mai eine weitere Typisierungsaktion für Leni Jorißen stattfindet, als Krankenschwester arbeitet. "Häufig ist gar keine Punktion mehr nötig, sondern lediglich eine Blutentnahme. Da muss noch ganz viel Aufklärungsarbeit geleistet werden."

Für Leni Jorißen ist es dringend notwendig, dass bald ein passender Spender gefunden wird. "Ein Spezialist für Fremdstammzellspende in Essen, bei dem sie sich vorgestellt hat, geht davon aus, dass sie schon im Herbst ein Notfall werden wird." Doch die Suche gestaltet sich schwierig, zu viele Parameter müssen übereinstimmen. "Es ist die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen", sagt Zintl.

Harald Zillikens, Bürgermeister und Schirmherr der Aktion: "Ich selbst bin längst typisiert, bei zwei Institutionen", sagte er. "Die beiden Frauen haben eine hervorragende Aktion auf die Beine gestellt." Das gelang mit der Unterstützung zahlreicher Helfer wie Michael Ermer von Rewe, der Raststätte Vierwinden sowie Malteser Hilfswerk und Feuerwehr. Petra Moser und Birgit Hentschke organisierten ein reichhaltiges Kuchenangebot, dessen Verkaufserlös an die Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf geht.

Deren Mitarbeiter, die sich in der Lindenschule Gierath postierten, hatten viel zu tun. "Die Resonanz ist sehr groß", beobachtete Oktay Demirel, von der Knochenmarkspenderzentrale Düsseldorf. "Es wurde im Vorfeld fleißig die Werbetrommel gerührt. Es wird wohl keinen Gierather geben, der nicht darüber Bescheid weiß. Und jeder Einzelne zählt."

Dass bei dieser Aktion ein Spender für Leni Jorißen gefunden wird, hält er für unwahrscheinlich. Das ahnen auch Danny Zintl und Silke Voigt. "Wir wollen ein Zeichen setzen: Wir wollen deutlich machen, dass wir hinter Leni stehen und die Menschen sensibilisieren. Vielleicht wird ein Spender für jemand anderen gefunden. Auch das wäre ein großer Erfolg."

Typisieren ließen sich Nachbarn ebenso wie Externe: Annika Stottrop zum Beispiel war extra aus Essen gekommen, um an der Aktion teilzunehmen. "Das sollte jeder machen, sofern er gesund ist und die Voraussetzungen erfüllt", sagte sie. Und Leni Jorißen? Sie begrüßte ihre potenziellen Helfer, bedankte sich beinahe bei jedem Einzelnen persönlich. "Wir Gierather halten wirklich zusammen", sagte sie lachend.

(NGZ)
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