Jüchen 140 Azubis lernen ihren Beruf in Jüchen

Jüchen · In Jüchen leben 2049 Menschen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Sie müssen sich nach der Schule für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden. Handwerk und Handel halten sich dabei die Waage. Wir haben drei Azubis besucht.

 Marcel Meller durchläuft in der Autowerkstatt das vierte Jahr seiner Ausbildung und steht kurz vor der Abschlussprüfung.

Marcel Meller durchläuft in der Autowerkstatt das vierte Jahr seiner Ausbildung und steht kurz vor der Abschlussprüfung.

Foto: Lothar Berns

Reifenwechsel, Inspektion, Auto-Aufbereitung - das alles gehört zu den Aufgaben des angehenden Kfz-Mechatronikers Marcel Meller. Er durchläuft jetzt das vierte und letzte Jahr seiner Ausbildung in der Werkstatt von Robert Wirtz und steht damit kurz vor seiner Abschlussprüfung.

Den ganzen Tag im Büro arbeiten? Das kommt für ihn nicht in Frage. "Ich brauche das Handwerkliche. Außerdem sehe ich am Ende des Tages, was ich geschafft habe", sagt der 22-Jährige. Er zählt, wie der NRW-Landesbetrieb Information und Technik mitteilt, zu rund 140 jungen Menschen, die in der Gemeinde Jüchen eine Ausbildung machen. Für sie beginnt damit nach der weiterführenden Schule der "Ernst des Lebens". Interessant: Die Nachfrage nach Handwerks- und Handelsberufen hält sich in der Gemeinde die Waage.

Doch nicht alle jungen Erwachsenen starten nach der Schule in eine Berufsausbildung. Viele der 2049 Menschen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren, die in Jüchen gemeldet sind, entscheiden sich für ein Studium und lernen weiter. Wie viele es genau sind, lässt sich nicht beziffern. Einfacher ist das bei den Ausbildungsberufen: Die IHK Mittlerer Niederrhein spricht von insgesamt 63 Ausbildungsverhältnissen, die mit ihrer Kammer in Jüchen bestehen. An der Spitze stehen Auszubildende im Groß- und Einzelhandel. Dort sind insgesamt 30 Azubis beschäftigt. Im Handwerk sind es die Kfz-Mechatroniker und die Anlagenmechaniker. "In diesen Berufen werden in Jüchen je acht junge Menschen ausgebildet", erzählt Anja Kuczawsky von der Handwerkskammer Düsseldorf. Insgesamt lernten 57 Menschen im Gemeindegebiet einen handwerklichen Beruf. "Außergewöhnlich ist, dass es in Jüchen mehr Fleischer- als Friseur-Azubis gibt. Und es gibt keinen angehenden Maler und Lackierer. Dafür aber genau vier Zahntechniker", sagt Anja Kuczawsky.

Ganz anders als Marcel Meller können sich Rebecca Burbach (20) und Lena Dewies (21) nicht vorstellen, im Handwerk zu arbeiten. Sie sind angehende Kauffrauen für Büromanagement und lernen diesen Beruf bei der Motorrad-Firma Polo kennen. "Ich hatte vorher eine Ausbildung zur Konditorin begonnen, aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Dann ist es doch ein kaufmännischer Beruf geworden. Bisher habe ich die Entscheidung nicht bereut", erzählt Lena Dewies, die jetzt in der Personalabteilung arbeitet und sich dort unter anderem ums aktuell laufende Bewerbungsverfahren kümmert.

Genau wie Lena Dewies durchläuft auch Rebecca Burbach das zweite Jahr ihrer Ausbildung. Sie ist allerdings in einer anderen Abteilung beschäftigt. "Ich bin im Marketing und plane zum Beispiel Werbekampagnen", sagt sie. Mit Kfz-Mechatroniker Marcel Meller haben sie - trotz der völlig unterschiedlichen Berufe - jedoch eins gemeinsam: Sie haben das Ziel stets vor Augen, sie wollen die Zukunft ihrer Unternehmen mitgestalten.

(NGZ)
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