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Hünxe Von der Integration zur Inklusion

Hünxe · Carmen Schwarz, Erzieherin und Heilpädagogin, referierte bei der Jahreshauptversammlung der Hünxer Frauen-Union.

"Erziehungsentwicklung - Was hat sich geändert" lautetete die Frage, die Carmen Schwarz, stellte und auf die sie interessante Antworten gab. Ein Rückblick über die letzten Jahrhunderte veranschaulichte, welchen Wandel das Bild der Mutter in Deutschland geprägt hat. Die geschichtliche Entwicklung vom Preußentum über den Nationalsozialismus, die Nachkriegszeit bis zur heutigen Zeit war dabei gravierend.

Bei der Erziehung im sonderpädagogischen Bereich von Kindern, egal ob in der Krippe, im Kindergarten oder in der Schule, lag seit etwa 20 Jahren der Schwerpunkt bei der Integration, so die Referentin. Kinder mit Behinderung sollten die Möglichkeit bekommen, mit nicht-behinderten Kindern zu leben und zu lernen. In der Praxis sah dies dann so aus, dass ein Kind soweit nötig eine personelle und materielle Unterstützung erhielt. Dies wurde getragen von Krankenkassen, Landschaftsverbänden und Kommunen und funktionierte erst mal auch gut. Finanziell allerdings nicht auf Dauer.

Abgelöst wurde die Integration von der Inklusion. Menschen mit Behinderung sollten nun teilhaben am Leben und anders als bei der Integration, wo sich die Behinderten den Gegebenheiten anpassen mussten, soll nun das vorliegende Umfeld so gestaltet sein, das erst gar keine Barrieren da sind. Dies gilt in allen Bereichen, bei der Arbeit, Schule, Freizeit und auch in der Politik. Dabei muss das gesellschaftliche Leistungsprinzip völlig neu durchdacht werden, denn menschliche Werte stehen vor machtpolitischen Interessen.

Carmen Schwarz ist es wichtig, dass das Inklusionsangebot gut ist, aber nicht um jeden Preis. Sonderpädagogische Einrichtungen haben ihrer Auffassung zufolge nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Als Heilpädagogin, da unterscheidet sie sich ganz klar von anderen Therapeuten und Berufsgruppen, ist ihr Thema, dass jeder behinderte Mensch mit seiner Behinderung zu leben lernt.

Das Fazit von CDU-Landtagskandidatin Charlotte Quik nach der Versammlung: "Ein toller Vortrag und eine superlebhafte Diskussion, aus der ich nicht nur politisch, sondern auch als Mutter viel mitgenommen habe."

(RP)
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