Hünxe/Wesel/Rees Raiffeisen-Fusion: Rees wird Hauptsitz

Hünxe/Wesel/Rees · Neue GmbH mit sechs Standorten - unter anderem in Drevenack - strebt Jahresumsatz von 30 Millionen Euro an.

 Von ihrem Reeser Hauptsitz aus verwaltet die Raiffeisen Niederrhein GmbH fünf weitere Standorte. Die beiden Geschäftsführer Johannes Pellander und Johannes Erkens (Mitte) sowie Norbert Opgen-Rhein (links) und Theo Köster (rechts) vom Aufsichtsrat haben jetzt die neue Gesellschaft vorgestellt.

Von ihrem Reeser Hauptsitz aus verwaltet die Raiffeisen Niederrhein GmbH fünf weitere Standorte. Die beiden Geschäftsführer Johannes Pellander und Johannes Erkens (Mitte) sowie Norbert Opgen-Rhein (links) und Theo Köster (rechts) vom Aufsichtsrat haben jetzt die neue Gesellschaft vorgestellt.

Foto: Michael Scholten

Unter dem Namen Raiffeisen Niederrhein GmbH haben sich die Bezugs- und Absatzgenossenschaft Rees, die Raiffeisen Warenzentrale Rhein-Main und die Raiffeisen Handels- und Lager GmbH zusammengeschlossen. Die neue Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Rees und unterhält fünf weitere Standorte in Drevenack, Hamminkeln, Bislich, Emmerich und Werth. Angestrebt ist ein Jahresumsatz von 30 Millionen Euro. Die Fusion trat zum 1. Januar in Kraft und wurde nun bei einem Pressegespräch vorgestellt.

"Mit dem Zusammenschluss tragen wir dem anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft Rechnung", sagen die beiden Geschäftsführer Johannes Erkens und Johannes Pellander. Die ruhende Bezugs- und Absatzgenossenschaft Rees, die in Rees und Bislich ihr Agrarhandelsgeschäft und zwei Raiffeisen-Märkte betreibt, hält 51 Prozent an der neuen Gesellschaft. Die Raiffeisen Warenzentrale Rhein-Main, die in Drevenack und Hamminkeln ihr Agrarhandelsgeschäft, zwei Raiffeisen-Märkte und einen Großhandel für Gartenbau betreibt, hält die anderen 49 Prozent. Beide bleiben Eigentümer ihrer Liegenschaften und vermieten diese an die Raiffeisen Niederrhein GmbH. Dies gilt auch für die Raiffeisen Handels- und Lager GmbH, die in Emmerich und Werth Raiffeisen-Märkte und im Weseler Hafen ein Getreidesilo betreibt.

"Wir bleiben der bewährte Dienstleister der Landwirte", definiert Geschäftsführer Johannes Erkens die Hauptaufgabe der neuen Gesellschaft. Zugleich betont er, dass die Fusion nicht aus einer finanziellen Notwendigkeit heraus beschlossen wurde. Vielmehr solle die derzeitige Stärke der bislang eigenständigen Gesellschaften genutzt werden, um für den "immer härter werdenden Wettbewerb im Einzel- und Agrarhandel" gewappnet zu sein.

Durch den Zusammenschluss stehe zum Beispiel der Fachberater für professionellen Gartenbau aus Drevenack künftig auch den Reeser Landwirten zur Verfügung. Zugleich werde der Reeser Standort attraktiver, da sich die RWZ Agrartechnik bereits in der Nachbarschaft angesiedelt habe und bis 2018 auch ein neues Getreidelager in Rees entstehen könnte. "Das 8000 Quadratmeter große Nachbargrundstück haben wir bereits gekauft", sagt Johannes Erkens. Geplant ist ein Lager für 10.000 Tonnen Getreide, die Investition soll ein bis drei Millionen Euro betragen.

In Hamminkeln will die neue Gesellschaft den Raiffeisen-Markt renovieren und das Warensortiment ausbauen. "Ich möchte noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Raiffeisen-Märkte nicht nur für Landwirte bestimmt sind, sondern alle Kunden dort einkaufen können", sagt Geschäftsführer Johannes Pellander. Der Raiffeisen-Markt in Emmerich bietet seit Januar auch ein Café, das von der Bäckerei Karl (Hünxe) betrieben wird.

Die derzeit 70 Arbeitsplätze für Festangestellte und Aushilfen, davon 32 in Rees und Emmerich, will die Raiffeisen Niederrhein GmbH erhalten. "Im Idealfall können wir an unseren Standorten sogar neue Arbeitsplätze schaffen, wenn der Zusammenschluss zum erhofften Wachstum unserer Umsätze führt", sagt Johannes Erkens.

(RP)
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