Hünxe Keine Windräder am Mühlenbach

Hünxe · Erste offene Versammlung des Fördervereins Natur- und Landschaftsschutz Hünxe. Gesundheit und Artenschutz würden beeinträchtigt

 Der Verein will Naturschutzgebiete schützen.

Der Verein will Naturschutzgebiete schützen.

Foto: schade

Der neugegründete Förderverein Natur- und Landschaftsschutz Hünxe hielt am Montag hielt seine erste offene Mitgliederversammlung in der Gaststätte Rühl ab. Der Verein gründete sich Mitte Januar aus einer Interessengemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Hünxer Natur- und Landschaftsschutzgebiete zu schützen. Anlass dafür gab eine geplante Flächennutzungsplanänderung, die die Ansiedlung von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet vorsieht. In gegebenen Fällen möchte der Verein laut Satzung "Einfluss auf Projekte und Vorhaben auszuüben und solche auch schon in der Planungsphase verhindern, wenn diese negativen Einfluss auf die Schutzgebiete haben können". Gleichzeitig sind die Mitglieder aber durchaus gewillt, konstruktive Vorschläge für Alternativstandorte zu unterbreiten.

"Naturschutz steht im Vordergrund. Die Natur soll zu ihrem Recht kommen und geschützt werden", sagte Heinz Lindekamp, der Vorsitzende des Vereins, bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung. Insbesondere die Ansiedlung von rund sechs Windrädern im Bereich Hünxerwald in Nähe des Mühlenbachs ist den Vereinsmitgliedern ein Dorn im Auge. Lindekamp wies darauf hin, dass die Artenvielfalt, insbesondere Vögel, in diesem Gebiet durch die Windkraftanlagen beeinträchtigt werden könnte.

 Der Vorstand des Fördervereins (v.l.): Reinhold Jahnke, Lothar Gruber, Gerhard Unterloh, Christiane Gumm-Gruber, Marlene Chronz, Bernd Chronz und Vorsitzender Heinz Lindekamp.

Der Vorstand des Fördervereins (v.l.): Reinhold Jahnke, Lothar Gruber, Gerhard Unterloh, Christiane Gumm-Gruber, Marlene Chronz, Bernd Chronz und Vorsitzender Heinz Lindekamp.

Foto: Heiko Kempken

Ein weiterer Punkt, der den Mitgliedern, von denen viele durch die Windkraftanlagen betroffen wären, Sorgen bereitet, sind zudem gesundheitliche Beeinträchtigungen. Man befürchtet, durch Schallemissionen - sowohl hörbaren als auch niederfrequenten Infraschall - psychischen Belastungen ausgesetzt zu werden. "Es geht um die Gesundheit der einzelnen Menschen", fasste Lothar Gruber, stellvertretender Vorsitzender, zusammen. Zudem sah Lindekamp Baumaßnahmen, die bei der Errichtung der Windkraftanlagen anfallen, kritisch: "Wir haben gar nicht die Infrastruktur dafür. Das muss alles angelegt werden", äußerte er sich zu weiteren Belastungen für Mensch und Natur.

Die geplanten Windkraftanlagen gaben zwar den Anlass für die Gründung des Vereins, doch die Mitglieder wollen sich in Zukunft inhaltlich auch mit weiteren Thema im Natur- und Landschaftsschutz befassen. Momentan gehe es aber vorrangig um die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) und dessen Konsequenzen.

Da der Verein momentan noch nicht alle Eintragungen beim Amtsgericht durchlaufen hat, beschränkt sich dessen Tätigkeit vor allem auf Öffentlichkeitsarbeit, um die Wahrnehmung der Bürger für etwaige Projekte zu schärfen. Sobald der Flächennutzungsplan öffentlich ausgelegt wird, besteht für betroffene Bürger die Möglichkeit, persönlich Stellung zu nehmen und Einwände gegen die Änderung des FNP hervorzubringen.

Die Mitglieder des Fördervereins hoffen, dass dies zu einem Überdenken der Pläne bei Verwaltung und Investoren führt.

(RP)
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