Hünxe Großübung: Wenn der Wald brennt

Hünxe · Bei einem Waldbrand kommt es auf jede Minute an. Die Einsatzkräfte müssen aber nicht nur schnell sein, sondern auch gut zusammenarbeiten. 60 Feuerwehrleute aus Wesel, Drevenack und Brünen trainierten jetzt den Ernstfall.

 Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus den verschiedenen Kommunen hat hervorragend funktioniert.

Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus den verschiedenen Kommunen hat hervorragend funktioniert.

Foto: Wesel

Wald in Flammen: 400 Meter von der Raesfeder Straße entfernt steigen aus einem 1000 Quadratmeter großen Waldstück Rauchsäulen auf. Einsatzleiterin Hannah Heske entdeckt das Feuer kurz nach der Alarmierung. Jetzt heißt es handeln - schnell, effektiv und über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg. Das ist der Sinn dieser Großübung, die mit 60 Feuerwehrkräften und zwölf Einsatzfahrzeugen auf dem Parkplatz am Otto-Pankok-Museum in Drevenack startet.

Es ist 18.30 Uhr, als die Einheiten aus Wesel Stadtmitte und Obrighoven, sowie aus Drevenack und Brünen eintreffen. Oberbrandinspektor Carsten Nienhaus (Feuerwehr Wesel) hat die Übung geplant und ausgearbeitet.

 Per Schlauch und mit einem Löschfahrzeug wird das Wasser an den Brandherd herantransportiert.

Per Schlauch und mit einem Löschfahrzeug wird das Wasser an den Brandherd herantransportiert.

Foto: Markus Joosten

Die 1000 Quadratmeter brennende Fläche im Wald wird mit rot-weißem Flatterband markiert. Jetzt gilt es, den Einsatz zu koordinieren. Weitere Kräfte werden angefordert, Schläuche ausgerollt und Pumpen in Stellung gebracht.

An der Straße "An der Issel" gibt es einen Löschbrunnen. Hier ebetanken die Einsatzkräfte die Fahrzeuge mit Wasser, die ihre Fracht dann zur Einsatzstelle fahren. Es sind drei, die für den Pendelverkehr eingeteilt werden. Für die Wasserversorgung erproben die Einheiten gleich mehrere Varianten. So fährt etwa ein mit 4000 Litern gefülltes Löschfahrzeug zu einem Faltbehälter, der 5000 Liter fassen kann. Als Alternative leiten die Einsatzkräfte das Wasser über einen A-Druckschlauch zum Brandort.

Der Vorteil: Der Schlauch kann über eine Wegstrecke von einem Kilometer ausgerollt werden. Und der große Durchmesser des Schlauchs ermöglicht einen schnellen Wassertransport. Dann bricht jedoch die Dunkelheit herein. Ein Grund für die Einsatzkräfte, den Wassertransport per Schlauch abzubrechen.

Um 21 Uhr ist die Übung beendet. Alle Beteiligten fahren ins Feuerwehrgerätehaus Obrighoven zur Manöverkritik. Einsatzleiterin Hannah Henske ist mit der Arbeit der Kollegen sehr zufrieden. "Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kommunen hat funktioniert". Sie lobt die Bereitschaft der Teilnehmer, die Übung in ihrer Freizeit durchzuführen.

Und sie freut sich, dass zugleich ein neues Kartensystem getestet werden konnte. Es teilt den Wald in mehrere mit Buchstaben und Zahlen gekennzeichnete Bereiche auf. Das soll den Einsatzkräften eine bessere Orientierung vor Ort ermöglichen.

Wie wichtig das ist, wissen die Brandbekämpfer. Erst vor fünf Monaten stand der Wald im Naturschutz Gartroper Mühlenbach in Flammen. Ein Segelflieger hatte es aus der Luft bemerkt. Das Bodenfeuer wütete auf einer Fläche von rund 2,5 Hektar nördlich des Flugplatzes Schwarze Heide. Im Einsatz waren der Löschzug Hünxe, die Löschgruppe Bruckhausen sowie die Löschzüge Schermbeck, Altschermbeck und Gahlen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Nacht hinein.

(ras)
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