Hünxe "Café Kinderwagen" rollt in Drevenack und Bruckhausen an

Hünxe · Eltern erhalten hier Antworten und Hilfestellungen zu Fragen und Problemen, die Säuglinge und Kinder bis drei Jahre betreffen.

 Vertreter der Gemeinde Hünxe und des Kreises Wesel sowie des "Café Kinderwagen" und den Kitas bei der Vorstellung des Projektes.

Vertreter der Gemeinde Hünxe und des Kreises Wesel sowie des "Café Kinderwagen" und den Kitas bei der Vorstellung des Projektes.

Foto: Kempken

Junge Eltern in Hünxe bekommen Unterstützung. In der nächsten Woche startet in der Gemeinde das Projekt "Café Kinderwagen on tour". Dort erhalten Eltern Antworten und Hilfestellungen zu Fragen und Problemen, die Säuglinge und Kinder bis drei Jahren betreffen. Zunächst wird das Café in Hünxe in Bruckhausen und Drevenack angeboten.

Ins Leben gerufen hat das Projekt der Kreis Wesel. "Uns war es wichtig, ein niedrigschwelliges Angebot zur Unterstützung für Eltern zu schaffen", sagt Landrat Ansgar Müller. "Man kann ganz einfach und ohne Voranmeldung ins Café kommen." Erprobt wurde das Angebot im Jahr 2012 in Hamminkeln. Weil die Nachfrage groß war, wurde es anschließend in Neukirchen-Vluyn, Xanten, Schermbeck und Sonsbeck umgesetzt. Nun folgt mit Hünxe die sechste von sieben Gemeinden, für die das Jugendamt des Kreises zuständig ist. Bezahlen müssen für "Kinderwagen on tour" weder die Eltern noch die Kommunen etwas, die Kosten dafür werden komplett aus Bundesmitteln getragen.

Bis zum Jahresende finden insgesamt sechs Termine im Familienzentrum Sanbkt Albertus-Magnus in Bruckhausen, in der Kindertagesstätte Drevenacker "Sandhasen" und dem evangelischen Familienzentrum in Hünxe statt. Denn genau das ist Ziel des Projektes: In großen Flächengemeinden wie Hünxe sollen Angebote geschaffen werden, die für jeden ohne größere Umstände zugänglich sind. Im nächsten Jahr sollen nach Möglichkeit weitere Kindertagesstätten im Ortsgebiet dazu kommen.

Wer das Café besucht, kann in ungezwungener Atmosphäre bei einer Tasse Kaffee oder Tee seine Fragen los werden. "Es geht darum, möglicherweise ganz einfache Sorgen abzubauen oder Unsicherheiten zu klären, ohne sofort den Weg zum Kinderarzt wählen zu müssen", sagt Isabella Wolf, die das Projekt als Kinderkrankenschwester fachlich leitet und von den Erzieherinnen in den jeweiligen Familienzentren oder Kindertagesstätten unterstützt wird. Typische Themen für die Beratung sind etwa das Schlafverhalten von Säuglingen, Fragen zu notwendigen Impfungen, Allergien, der Entwicklung oder der Ernährung. Zudem werden die Kleinkinder auch gewogen und gemessen. "Gerade jungen Eltern sind auf diesen Gebieten meist sehr unerfahren", sagt Wolf.

Über die alltäglichen Hilfen hinaus, versteht sich das Café als Ansprechpartner für die Ersthilfe bei schwerwiegenderen Problemen. Im Ernstfall oder auf Wunsch der Eltern kann Isabella Wolf beispielsweise Kontakt mit pädagogischen Experten aufnehmen. In den anderen Kommunen sei das "Café Kinderwagen" gut angenommen worden, berichtet Martina Bies vom Kreis Wesel. Auch in Hünxe erwartet die Kreisverwaltung eine rege Nachfrage. Eltern mit Kleinkindern gibt es hier genug, jedes Jahr werden laut Bürgermeister Hermann Hansen in der Stadt rund 90 Babys geboren.

(RP)
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