Hünxe Armbänder und Ketten aus Pferdehaar

Hünxe · Andrea Schmitz (43) aus Hünxe fertigt ganz besondere Schmuckstücke für Tierfreunde - aus Schweifhaaren, aber auch aus Hunde- und Katzenfell. Silberverschlüsse kosten einen Aufpreis.

 Weil Andrea Schmitz immer einen Teil ihres Haflingers "Wotan" bei sich tragen wollte, kam ihr die Idee, Schmuck aus Pferdehaaren zu machen. Mittlerweile kann man diesen auch bestellen.

Weil Andrea Schmitz immer einen Teil ihres Haflingers "Wotan" bei sich tragen wollte, kam ihr die Idee, Schmuck aus Pferdehaaren zu machen. Mittlerweile kann man diesen auch bestellen.

Foto: Heiko Kempken

Das Glück dieser Erde liegt manchmal am, nun ja, erweiterten Rücken der Pferde. Zumindest für Andrea Schmitz. Weil sie immer ein Teil ihres Wallachs Wotan bei sich tragen wollte, flocht sie aus seinen Haaren ein Armband. Und wo hat ein Pferd die längsten und somit am besten geeigneten Haare zum Flechten? Eben. Seit drei Jahren fertigt die Hünxerin mittlerweile Schmuck aus den Schweifhaaren von Pferden. Wer seinen vierbeinigen Liebling immer ganz nah wissen will, kann ihr Haare schicken - und bekommt das gewünschte Schmuckstück zurück.

Sie sei eine "spätberufene" Reiterin, schmunzelt Andrea Schmitz. Vor sieben Jahren saß sie erstmals auf einem Pferd. Wotan, dessen Mitbesitzerin sie seit vier Jahren ist, sei genau das passende Tier: Der mittlerweile 27 Jahre alte Haflinger, der auf dem Brio-Hof in Hünxe residiert, ist ein gelassener, geduldiger Geselle, lammfromm, bloß ein bisschen stur manchmal. Ein echter Typ also.

Weil die 43-Jährige "schon immer gerne Schmuckstücke getragen" habe, die eine besondere Bedeutung haben, zu einem speziellen Anlass gekauft oder von einer besonderen Person geschenkt wurden, und weil "unser Wotan auch jemand ganz Besonderes" ist, kam ihr die Idee mit dem Schmuck, den sie im Internet unter dem Namen "Horsebound" anbietet. Ans Pferd gebunden - das will sie "wörtlich verstehen", sagt sie: Schmuck aus den Haaren des Lieblingstieres "als Symbol für das Band", das zwischen dem Tier und seinem Besitzer besteht.

Ganz vorsichtig, "an verschiedenen Stellen und aus der Mitte" schneidet Andrea Schmitz die Haare aus dem Schweif - für ein Armband genüge "eine fingerdicke Strähne". Die Haare reinigt und entfettet sie - "sie riechen dann nicht mehr nach Pferd." Es sei denn, der Besitzer des Schmuckstücks nimmt es mit unter die Dusche. Auch dann verschwindet der Geruch nach dem Trocknen, verspricht Andrea Schmitz, der es wichtig ist, "dass der Schmuck alltagstauglich ist". Armbänder in verschiedenen Stärken und Flechtarten fertigt Andrea Schmitz, Ketten, auch ganz feine mit Perlen und Swarovski-Steinen, Ringe und umflochtene Medaillons, Uhren. Lesezeichen - unter anderem. Schutzengel aus Pferdehaaren sind ein ganz besonderes Andenken an verstorbene Tiere. Die Preise beginnen ab 30 Euro und richten sich meist nach den verwendeten Materialien: Edelstahlverschlüsse sind Standard, Verschlüsse aus Silber oder Swarovski-Elemente kosten Aufpreis. Manche Schmuckstücke sind mit Lederbändern - übrigens aus der "Lederwerkstatt" in Hünxe - kombiniert.

Wer kein eigenes Pferdehaar mitschicken kann, dem fertigt die Bastlerin auch Schmuck aus fremden Pferdehaaren, die sie bei einem Internet-Versand bestellt.

Auch Hunde- und Katzenfreunde können Schmuck aus dem Fell ihres Lieblings bestellen. Die Haare finden dann in einer kleinen Kapsel Platz - und können von jedem Körperteil des Tieres stammen.

(RP)
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