Hückeswagen Zünftiges Klassentreffen in Dirndl und Lederhosen

Hückeswagen · In der Schloss-Stadt wird kein Oktoberfest gefeiert? Am Freitagabend schon. Da trafen sich ehemalige Schüler der Realschule in Dirndl und Lederhose zu einem zünftigen Klassentreffen nach 30 Jahren wieder. Und es hieß: "O'zapft is!"

 Viele Ehemalige kamen, in Lederhosen oder Dirndl gekleidet, zum Klassentreffen ins Haus Kleineichen.

Viele Ehemalige kamen, in Lederhosen oder Dirndl gekleidet, zum Klassentreffen ins Haus Kleineichen.

Foto: Michael Schütz

Schon vor dem Essen wurden die ersten Fotoalben gezückt und in Erinnerungen geschwelgt. Besonders lebendig geblieben waren die Abschlussfeier mit Übernachtung in der Schulturnhalle, eine selbst gestaltete Modenschau zum Schulfest und die Abschlussfahrt nach Berlin 1985. "Einer unserer Mitschüler ist dabei in den Wannsee gefallen, weil einige Planken am Steg fehlten - und das im November", berichtete Thomas Künzel.

Ein Abenteuer war auch der Abstecher nach Ostberlin zu DDR-Zeiten. "Dazu brauchte man noch ein Visum", erinnerte sich Lehrer Jürgen Rittel, der die Schüler mit Klassenlehrerin Christiane Störte begleitet hatte. "Ein Wärter hat mich angeschnauzt, weil ich auf der falschen Seite gegangen bin. Da habe ich schon zittrige Beine bekommen", gab Dirk Busch zu.

Schulisch gab es weniger zu berichten. "Wir waren eine sehr umgängliche Klasse", resümierte Dirk Busch - Dieter Schruff, ehemaliger Schulleiter und Mathelehrer der Klasse, stimmte nickend zu. Nicole Schmidt, geborene Cubuklu, erinnert sich gerne an die Schulzeit zurück: "Wir hatten einen super Zusammenhalt und immer viel Spaß gehabt."

Ganz aus den Augen verloren haben sich die ehemaligen Klassenkameraden nicht. Viele sind in der Region geblieben, nur wenige hat es weiter entfernt nach Hamburg und Düsseldorf verschlagen. Wiedererkannt haben sich alle. "Der eine ist ein bisschen älter geworden, der andere etwas dicker..."witzelte Nicole Schmidt.

Organisiert hatte das Klassentreffen ein fünfköpfiges Team, allen voran Mitschülerin Tanja Schoppmann-Semmler. Die Mitinhaberin des Haus Kleineichen war schon früher immer "mittendrin" gewesen. "Sie ist ein ganz liebenswerter Mensch mit großer Klappe. Ohne sie wäre das Treffen nicht zustande gekommen. Sie ist die treibende Kraft", sagte Nicole Schmidt.

Ein Motto zum Klassentreffen war nicht neu. Beim vorigen Treffen vor fünf Jahren waren es die "80er Jahre". Für das Mini-Oktoberfest hatte sich Bettina Soares geborene Karthaus extra ein Dirndl zugelegt. Uwe Künitz lieh sich kurzerhand die Krachlederne seines Sohnes. Das Treffen war so gelungen, dass er für die ehemaligen Klassenkameraden erst weit nach Mitternacht zu Ende ging. "Leider mussten aufgrund des langen Wochenendes einige absagen", bedauerte Tanja Schoppmann. Eine Wiederholung ist aber spätestens in fünf Jahren wieder geplant.

(heka)
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