Hückeswagen Welche Mittel gegen die Plagegeister helfen

Hückeswagen · Auch wenn in Deutschland Krankheiten noch selten von Mücken übertragen werden, verursachen die Stiche doch häufig Juckreiz und Schmerzen. "Die Haut von immer mehr Menschen reagiert extrem auf Mückenstiche", berichtet Martina Dammüller, Pressesprecherin der Apotheker im Oberbergischen Kreis. Sie erklärt, wie man sich wirksam vor den Plagegeistern schützen kann.

Einen wirksamen Schutz vor Mücken, Fliegen, Zecken und anderen Parasiten biete der Einsatz von sogenannten Repellentien. Dabei handelt es sich um Insekten abwehrende Mittel, die auf die Haut aufgetragen werden. "Ihr spezifischer Geruch soll insbesondere Stechmücken aber auch Fliegen und andere Insekten vom Körper fernhalten", erläutert Dammüller.

Von besonderer Bedeutung sind Insektenabwehrmaßnahmen für Risikogruppen wie Säuglinge und Kleinkinder, ältere und kranke Menschen. "Hier ist eine qualifizierte Beratung vor einer Anwendung unerlässlich", betont die Apotheker-Sprecherin. Sie empfiehlt, generell folgende Regeln zu beachten: > Repellentien immer frühzeitig, flächendeckend und lückenlos auftragen - aber nicht in die Nähe der Augen, Schleimhäute, Lippen oder der Nase und nicht auf frischen Sonnenbrand oder offene Wunden. > Falls ein Sonnenschutzmittel angewendet wird, ist es ratsam, erst dieses und etwas später das Repellent aufzutragen. > Repellentien je nach Gebrauchsanweisung nach einigen Stunden neu aufbringen, den Schutz auch nach dem Duschen, Baden oder nach starkem Schwitzen erneuern.

Zum Schutz vor Mücken, insbesondere bei Reisen in Risikogebiete im Ausland, sollten zusätzlich Kleidungs- und Verhaltensregeln befolgt werden. So ist eine helle, körperbedeckende Kleidung ratsam, die nicht zu eng anliegt. Auf Parfüm oder parfümierte Seife sollte verzichtet werden. Es empfiehlt sich, regelmäßig zu duschen, um Stoffe, die Mücken anlocken und die im Schweiß enthalten sind, abzuspülen. Abends sollte möglichst nicht mehr gelüftet werden.

Bei Reisen in Regionen mit hohen Gesundheitsrisiken durch Mückenstiche sollte man sich in der Dämmerung und nachts in geschlossenen Räumen mit Klimaanlagen und entsprechenden Schutzgittern vor Fenstern und Türen aufhalten. Die Schlafstätten müssen durch gute Mückennetze geschützt sein. Wer in risikoreichen Reisegebieten in der freien Natur unterwegs ist, kann seine Kleidung vorher mit Insektiziden imprägnieren. Hochrisikogebiete für Malaria sollten in der Regenzeit möglichst ganz gemieden werden.

In drei Wochen werden in Rio de Janeiro die Olympischen Spiele eröffnet. Das dort auftretende Zika-Virus stellt eine Gefahr für schwangere Frauen dar, könnte bei ihnen doch eine Zika-Infektion zu Schäden der Ungeborenen führen. Martina Dammüller: "Vorsichtig müssen neben Schwangeren auch immungeschwächte Patienten sein, etwa solche mit belastenden Vorerkrankungen wie Krebsleiden."

Für diese Patienten besteht bei einer Virusinfektion generell ein höheres Risiko schwerer Verläufe. "Beide Risikogruppen sollten sich vor einer Reise umfassend beim Arzt oder Apotheker beraten lassen", empfiehlt die Apothekerin.

(büba)
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