Hückeswagen "Weitblick" schult Ehrenamtler als Warner vor Trickdieben

Hückeswagen · Senioren auf die täglichen Gefahren aufmerksam machen, das sollen jetzt Ehrenamtler aus Hückeswagen, Wipperfürth und Radevormwald. Die Ehrenamtsinitiative des Kreises "Weitblick" hatte in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde bereits im März zehn Männer und Frauen zum Thema "Toter Winkel" geschult; das dabei erworbene Wissen sollen sie bei Seniorentreffen an ältere Menschen weitergeben. Jetzt fand im Multifunktionsraum des Bürgerbüros die zweite Kriminalpräventions-Schulung zum Thema "Taschendiebstahl und Kartentricks" statt, wie Preis-Sprecher Philipp Ising gestern mitteilte.

 Typischer Trickdiebstahl: Während eine Frau mit einer Nachfrage, etwa nach dem Weg, abgelenkt wird, greift der Komplize von hinten blitzschnell zu.

Typischer Trickdiebstahl: Während eine Frau mit einer Nachfrage, etwa nach dem Weg, abgelenkt wird, greift der Komplize von hinten blitzschnell zu.

Foto: polizei

"Neun Ehrenamtler wurden geschult, die ihr Wissen nun weitervermitteln wollen, um die Risiken von Senioren im Alltag zu reduzieren", berichtete er. Polizeihauptkommissar Walter Steinbrech schilderte anschaulich, wie sich Senioren wirkungsvoll vor Taschendieben schützen. So wenden die Täter etwa den Supermarkt-Trick, den Bettel-Trick, den Blumen-Trick oder den Geldwechsel-Trick an. "Täter entwickeln immer neue Varianten, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen", betonte Ising.

Die Aufklärungsquote im Oberbergischen Kreis lag in 2014 lediglich bei 5,9 Prozent. "Diese geringe Quote ist damit zu erklären, dass die Opfer erst spät von der Tat erfahren und in der Regel keine verwertbaren Täterhinweise geben können", erläuterte Steinbrech. Da Taschendiebe zudem keine Spuren hinterließen, sei eine Aufklärung in diesem Deliktbereich sehr schwierig. Auch über die Kartentricks - "wie schütze ich mich vor dem Diebstahl meiner Bezahlkarte oder dem Ausspähen meiner Geheimzahl" - wurden den Ehrenamtlern einige Sicherheitsregeln mit auf den Weg gegeben.

Ziel dieser Kriminalpräventions-Schulungen für Ehrenamtliche ist es, ihr erworbenes Wissen dort, wo sie Senioren antreffen, zu verbreiten. Geplant sind rund acht Einheiten, im Wechsel zu den Schwerpunkten Verkehrssicherheit und Kriminalprävention, in Abständen von rund zwei Monaten. Ising: "So bleibt den Ehrenamtlern genügend Zeit, möglichst viele Adressaten zu erreichen." Die wichtigsten Informationen zu jeder Einheit gibt es dabei als Leitfaden an die Hand.

Die Hückeswagener Standortlotsinnen der Ehrenamtsinititative Weitblick haben dieses Projekt ins Leben gerufen. Dahinter steckt die Idee von Margareta Coenen und Brigitte Vandenherz-Siebel, Senioren besser vor den Gefahren des Alltages zu schützen und potenziellen Bedrohungen vorzubeugen. Besonders die Themen Verkehrssicherheit und Kriminalprävention stehen dabei im Mittelpunkt. Interessierte, besonders aus Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth, können jederzeit einsteigen.

Weitere Informationen gibt es online unter www.obk.de/weitblick und bei den Standortlotsinnen unter Tel. 88400 oder per E-Mail an hueckeswagen@gemeinsam-inoberberg.de. Persönlich zu erreichen sind sie mittwochs, 10 bis 12 Uhr, und jeden ersten und letzten Donnerstag im Monat, 16 bis 18 Uhr, im Weitblick-Büro im Bürgerbüro, Bahnhofsplatz 14.

(büba)
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