Hückeswagen Von der unteren Elbe zum Wupperstrand

Hückeswagen · Inge und Hermann Koop aus Westhofen feiern heute das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Beide denken gerne an das Jahr 1953 zurück, als sie sich in Lüdersburg, jenseits der Elbe, kennen- und liebengelernt haben.

 Inge und Hermann Koop am Tag ihrer kirchlichen Hochzeit vor 60 Jahren. Die standesamtliche Trauung fand am 17. April 1956 in Hückeswagen statt.

Inge und Hermann Koop am Tag ihrer kirchlichen Hochzeit vor 60 Jahren. Die standesamtliche Trauung fand am 17. April 1956 in Hückeswagen statt.

Foto: koop

Ein paar Schritte hinter der ehemaligen Schule Westhofen liegt das, war für Inge und Hermann Koop ein kleines Paradies ist. Sie, Jahrgang 1934, bekennt sich nach wir vor zu ihrem liebsten Hobby: "Garten und noch einmal Garten!" Dann schränkt sie ein: "Aber langsam müssen wir beide wohl doch kürzer treten."

Ehemann Hermann, knapp vier Jahre älter, nickt. Er schmunzelt und kommt schnell auf den Punkt. Er holt das Familienstammbuch. Die Heiratsurkunde mit der Unterschrift des Standesbeamten im Hückeswagener Schloss ist datiert auf den 17. April 1956. Das ist für die beiden Koops, im schönen Domizil Westhofen 13 zu Hause, Grund genug, im engsten Familienkreis Diamanthochzeit zu feiern.

Zur kirchlichen Trauung in der Magdalenenkirche zu Lauenburg am 23. Juni 1956 hatte es das junge Paar zurück in ihre angestammte Heimat an der unteren Elbe gezogen. Sie, damals noch Inge Witte, wuchs zusammen mit drei Schwestern und sechs Brüdern genau dort auf, wo später deutsche Teilungsgeschichte mit der Elbgrenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik 40 Jahre lang geschrieben wurde.

Auf der anderen Elbseite, etwas abseits auf einem Gut in Lüdersburg, Kreis Lüneburg, wuchs Hermann Koop im Kreis seiner Familie auf. Er lernte nach der Schulzeit das Schreinerhandwerk 1945, kurz vor Kriegsende war er noch knapp am Wehrdienst vorbei gekommen. Hermann Koop verschlug es in den Westen. Bei der Firma Wender & Dürholt in Remscheid-Lennep wurden 1952 Schreiner gesucht. Sein Metier übte er bis 1971 aus, wechselte dann zum Wupperverband und blieb dort bis zum Renteneintritt. Als "Amtlicher Fischerei-Aufseher" war der passionierte Sportangler in Hückeswagen und im bergischen Umland bekannt - und ist es immer noch. Ehefrau Inge, die "Gärtnerin aus Leidenschaft", hält sich "soweit es meine Gesundheit mitmacht" im Winterhagener Turnverein mit Gymnastik fit. Beide Koops denken gerne an das Jahr 1953 zurück, als sie sich in Lüdersburg, jenseits der Elbe kennengelernt haben.

"In Hückeswagen habe ich mich immer wohl gefühlt", bekennt die Jubilarin. Nachdem sie lange Zeit bei der früheren Firma Adolf Flöring in Wermelskirchen beschäftigt gewesen war, hatte sie dann doch dem Berufsbild "Hausfrau" den Vorzug gegeben. Immerhin wuchsen bei Koops vier Söhne und eine Tochter auf. Inzwischen sind sieben Enkelkinder dazugekommen.

Inge und Hermann Koop betonen: "Wir möchten unser Fest im bescheidenen Umfang begehen." Um eines werden sie nicht herumkommen - und das ist die Bewirtung der Westhofener Nachbarschaft. Die nämlich führt dem Vernehmen nach das Anbringen einer Ehrenpforte zum diamantenen Anlass im Schilde.

"Und dann schütten wir am Samstagabend einen aus!", heißt es. Die Nachbarn werden sie sicher beim Wort nehmen.

(rt)
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