Hückeswagen Viele Spenden für die neue Kleiderkammer

Hückeswagen · Die Ehrenamtsinitiative "Weitblick" nahm am Samstag Spenden an. Mitte Februar geht's los.

 Burkhard Anger, Deike Schütte, Bärbel Stürmer und Klaus Bäcker kommen mit Spendentüten ins ehemalige Restaurant.

Burkhard Anger, Deike Schütte, Bärbel Stürmer und Klaus Bäcker kommen mit Spendentüten ins ehemalige Restaurant.

Foto: Nico Hertgen

Der Andrang ist enorm - trotz nicht enden wollenden Regens hält am Samstagvormittag ein Auto nach dem anderen am Kücheneingang des ehemaligen Restaurants am Bürgerbad. Bürger steigen aus, laden große Taschen und Plastiktüten aus ihren Autos und geben sie an die freiwilligen Helfer des Ehrenamtsinitiative "Weitblick" weiter, die schon bereitstehen. Von 10 bis 16 Uhr sind die Ehrenamtler vor Ort, um Spenden für die neue, die dritte Kleiderkammer in Hückeswagen entgegenzunehmen. "Wir sehen uns als Ergänzungsangebot zu den Kleiderkammern der Islandtafel und der katholischen Kirchengemeinde", sagt Weitblick-Patin Deike Schütte.

Nötig geworden ist das Angebot zum einen wegen der steigenden Nachfrage. "Zum anderen platzen die bestehenden Kammern aber auch aus den Nähten", berichtet Schütte am Samstagvormittag. Mit der Stadt als Eigentümerin des Gebäudes habe man zunächst einen Ein-Jahres-Vertrag abgeschlossen, wie Schütte weiter erzählt: "Vielleicht hat sich die Situation ja in einem Jahr schon wieder entspannt, wir wollen auf keinen Fall ein Konkurrenzangebot sein, sondern nur die vorhandenen Angebote ergänzen."

Aber nicht nur draußen ist eine Menge Betrieb, auch in den beiden ehemaligen Gasträumen des Restaurants wuseln fleißige Helfer hin und her und sortieren die eingegangenen Spenden. "Es ist natürlich in erster Linie Kleidung, die abgegeben wird, aber auch viel Kinderspielzeug und Haushaltsartikel." Erfreulicherweise sei nur wenig Müll mit dabei, im Vorfeld habe man Schütte gewarnt, dass rund ein Drittel der abgegeben Spenden unbrauchbar sein könnten: "Das ist aber absolut nicht der Fall", bestätigt Schütte.

Auch für die Aufbewahrung der Spenden ist schon gesorgt: "Robert Heuck, der in der Islandstraße den Topp-Preis geführt hatte, hat uns nach der Schließung seines Geschäfts eine ganze Menge Regale und Ständer überlassen", sagt Schütte. Und die werden in den kommenden 14 Tagen im kleineren der beiden Gasträume eingeräumt.

Dank der großzügigen Raumaufteilung wird nämlich nur der abschließbare Gesellschaftsraum für die Kleiderkammer genutzt. Der größere Gastraum mit Theke soll ein Begegnungszentrum werden. "Wir werden hier WLAN einrichten, im Eingangsbereich wird ein Tischkicker stehen, wir können auch Kaffee und Wasser anbieten", sagt Schütte.

Auch Möbel können vermittelt werden, wie Schütte weiter erzählt: "Die können wir zwar nicht annehmen und lagern, es wird aber eine Pinnwand geben, an der man die Möbel anbieten kann, die man nicht mehr braucht. Wir stellen dann den Kontakt her. Und der Bedarf wird bestimmt groß sein, denn alle Flüchtlinge, die anerkannt werden, haben dann ja eine Wohnung, in der aber in aller Regel keine Möbel stehen." Schütte ist begeistert von der positiven Energie, die sie sowohl bei den Helfern als auch bei den Spendern erlebt: "Ich bin darüber sehr glücklich! Es ist wohltuend, vor allem, wenn man sich so manche schlimme Meldung dieser Tage ansieht."

Ab Montag, 15. Februar, wird die Kleiderkammer im ehemaligen Restaurant am Bürgerbad offiziell eröffnet. Dann wird sie zunächst montags von 10 bis 13 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 geöffnet sein. Dabei muss es nicht bleiben, sagt Schütte: "Die Öffnungszeiten vor allem auch der Begegnungsstätte können natürlich erweitert werden - wenn wir genug freiwillige Helfer haben." Interessierte können sich per Mail an die Initiative wenden: "mailto:weitblick@hueckeswagen.de" .

Zudem ist jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr Sprechstunde im Bürgerzentrum am Bahnhofsplatz.

(wow)
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