Heisser Draht Unterhaltsamer Comedy-Abend mit Nachwuchstalent Salim Samatou

Er gilt als Newcomer in der Comedy-Szene, als Senkrechtstarter und Improvisationstalent: Salim Samatou. Als Gewinner des "RTL Comedy Grand Prix 2016" tourt der 22-Jährige nun mit seinem Solo-Programm "Voll tight" durch Deutschland.

Nach der Solo-Premiere in Darmstadt bescherte er am Ostersamstag den Zuschauern im Kultur-Haus Zach einen vergnüglichen Abend. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass sein Programm noch in den Kinderschuhen steckt. Mit Scriptvorlage hangelte er sich durch die Themen und bezog immer wieder das Publikum mit ein. "Habt ihr hier in Hückeswagen ein Kino?", fragte der Comedian und erntete Kopfschütteln und Gelächter. Auch mit einer Disco und einem Bahnhof konnte die Stadt nicht dienen. Kurzerhand strich Salim Samatou die themenbezogenen Gags von seiner Liste. "Tja, der Themenschatz wird immer kleiner", witzelte der Wahl-Kölner mit marrokkanischen Wurzeln und vermutete scherzhaft, dass die Schloss-Stadt wahrscheinlich nicht mal auf Google-Maps zu finden ist.

Mit seiner spontanen und lässigen Art kam der Nachwuchs-Comedian in lässiger Jogging-Hose gut beim Publikum an. Zuschauer Thomas Buraczynski konnte herzhaft lachen und fühlte sich unterhalten. "Besonders seine Gestik finde ich aussagekräftig", sagte der Remscheider. Dazu brauchte Samatou nicht viel tun, um sympathisch zu wirken: Allein das Aufreißen seiner kugelrunden Augen, das verlegene Kratzen am Kopf, das verzweifelte Reiben der Augen oder Wegwischen der eigenen Lachtränen reichte aus, um beim Publikum zu punkten.

Zuschauer Joachim Althoff kam aus Remscheid, um den aus dem Fernsehen bekannten Newcomer live zu erleben. "Es fehlt ein bisschen was und die Gags sitzen noch nicht, aber ich kann über den ein oder anderen Gag sehr gut lachen", sagte er. Derweil beschleunigte Samatou sein Programm nach der Pause noch weiter. Die Kommunikation mit dem Publikum behielt er dennoch bei. "Es ist die einzige Möglichkeit, dem Publikum Leben und Energie einzuhauchen", sagte der Wirtschaftsinformatiker nach der zweistündigen Show. Ein kleiner Zuschauerkreis wie im Kultur-Haus Zach sei dabei eine gute Schule.

Das Thema "Rassismus" erklärte das Nachwuchstalent anhand von Tieren: "Warum haben weiße Schnecken ein Haus und schwarze nicht?" oder "Weiße Tauben stehen für Frieden und die dunklen darf man nicht mal füttern." Gemeinsam mit den Zuschauern erörterte er, warum für die Bever-Talsperre das Tal gesperrt werden muss und wunderte sich, dass Hückeswagen gleich zwei Fitnessstudios mit Bauch-Beine-Po-Kursen hat. "Habt ihr auch einen Bio-Markt?", versuchte Samatou erneut in sein Programm einzusteigen. Ein Zuschauer klärte auf: "Nein, aber ein Fleischmarkt. Das ist das, was wir für Bauch-Beine-Po tun", stahl der Zuschauer ihm kurzerhand den Gag.

(heka)
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