Hückeswagen Termin fürs Kinderdorf 2018 steht schon

Hückeswagen · Zum Abschluss verglich Bürgermeister Persian das Kinderdorf mit einem Bienenstock. Er dankte den Helfern für ihren Einsatz. Die Obergrenze bei der Teilnehmerzahl ist mit 175 Kindern erreicht. Für 2018 werden wieder Spenden benötigt.

 Großer Andrang herrschte am Abschlusstag an den Kinderdorf-Marktständen. Hier "kauft" Dennis (9) bei Joline gerade ein paar Badesalzkugeln.

Großer Andrang herrschte am Abschlusstag an den Kinderdorf-Marktständen. Hier "kauft" Dennis (9) bei Joline gerade ein paar Badesalzkugeln.

Foto: J. Moll

Mit einem emsigen Bienenstock voller "Gesimms" und "Gesumms" verglich Bürgermeister Dietmar Persian beim Abschluss das Hückeswagener Kinderdorf. Er räumte ein, dass das Bild ein wenig hinke, aber Stadtjugendreferentin und Organisatorin Andrea Poranzke eben die Bienen-Königin sei. "Ich danke allen Arbeitsbienen und dem großartigen Engagement der Königin und ihrem Team", sagte Persian. In Richtung seines "Amtskollegen" aus dem Kinderdorf sagte Persian mit einem Lächeln: "Wenn ich mal keine Lust habe, dann machst du das." Kinderdorf-Bürgermeister Jonas Schnabel seinerseits blieb vollkommen sachlich, nüchtern und politisch-professionell: "Es war eine schöne Zeit, alle Bürgerinnen und Bürger des Kinderdorfs waren sehr nett."

Die vierte Auflage des Hückeswagener Kinderdorfs ("HüKido") stellte wieder einmal einen Teilnehmerrekord auf. Bei der Premiere 2014 waren es noch 68, 2015 bereits 100, gefolgt von 150 Jungen und Mädchen im Vorjahr. In den vergangenen zwei Wochen nahmen 175 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren teil. "Damit ist nun wirklich die Schmerzgrenze erreicht", betonte Andrea Poranzke. Allein beim Mittagessen seien mehr Personen überhaupt nicht zu bewältigen: "In einer Stunde wird in zwei Gruppen nacheinander gespeist - wir reden dann von 250 Mahlzeiten, denn die Betreuer essen ja auch mit", erläuterte Poranzke.

Zu den 80 Betreuern, die sich in diesem Jahr um die Kinder kümmerten, zählten Anna Waberowski (30) und Ann-Sophie Lotz (20) - beide waren zum ersten Mal beim Kinderdorf aktiv - sowie Elisa Dörpinghaus, die bereits zum zweiten Mal mitmachte. Das Trio war sich am Abschlusstag einig: "Es war mehr als schön, ist jedoch eine Herausforderung und anstrengend. Wir sind jetzt müde." Die Zusammenarbeit mit dem gesamten Betreuerkreis habe hervorragend funktioniert, obwohl man sich vorher kaum oder gar nicht kannte.

Elisa Dörpinghaus arbeitete unter anderem in der Schreinerei des Kinderdorfs mit. "Mit Kindern handwerklich tätig zu sein, ist eine totale Freude. Man sieht dabei, wie die Kids stündlich dazulernen", sagte sie. Ein Lob an das gesellschaftliche Leben im Kinderdorf unterstrich Anna Waberowski: "Das ist hier kunterbunt und sehr integrativ gewesen. Kinder aus allen sozialen Schichten und aus aller Herren Länder waren dabei - mit und ohne Behinderung." Und für alle Betreuer sei der Einsatz durchaus eine Referenz im Lebenslauf.

Mama Nadine Huckenbeck bestätigte die Freude der jungen Teilnehmer: "Die Kinder sind jeden Tag völlig begeistert nach Hause gekommen", erzählte die Mutter, deren Töchter Yara (6) und Romy (9) teilnahmen. Sie ist überzeugt: "Das Kinderdorf ist wichtig für die Jungen und Mädchen. Sie haben Spaß, lernen etwas und es hilft, dass die Ferien nicht langweilig werden."

Andrea Poranzke nutzte den Abschlusstag, um daran zu erinnern, dass es ohne Sponsoren und Spenden nicht geht: "Für jedes Kinderdorf benötigen wir mindestens 36.000 Euro. Das ist wichtig, weil wir immer wieder bei Null anfangen müssen." Sie sei froh, dass das Kinderdorf 2017 ohne Zwischenfälle verlaufen sei.

Fest steht bereits jetzt: Im nächsten Jahr wird es wieder ein Kinderdorf geben: Es ist auf die zweite und dritte Sommerferienwoche - vom 23. Juli bis 3. August - terminiert.

(sng)
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