Hückeswagen Telekom arbeitet am schnellen Internet

Hückeswagen · Vielleicht schon im Januar könnten 4000 Haushalte in Hückeswagen über ein deutlich schnelleres Internet verfügen - dank Breitbandausbau mit 20 Kilometern Glasfaserkabel. Die Stadt will auch noch entlegenere Bereiche erschließen.

 Deutschlandweit sind Telekom-Techniker derzeit dabei, Glasfaserkabel für schnelleres Internet zu verlegen. Auch in Hückeswagen werden die Kabel in den grauen Multifunktionsgehäusen installiert.

Deutschlandweit sind Telekom-Techniker derzeit dabei, Glasfaserkabel für schnelleres Internet zu verlegen. Auch in Hückeswagen werden die Kabel in den grauen Multifunktionsgehäusen installiert.

Foto: Telekom

Für Martin Heinemann aus Zipshausen ist die Nachricht so etwas wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Denn der graue Kasten, der in Herweg direkt an der B 483 aufgestellt wurde, beherbergt demnächst die Technik für schnelleres Internet. Das bestätigt Stefan Mysliwitz, Vertriebsbeauftragter der Telekom, auf Anfrage unserer Redaktion.

Bereitet das Wetter keine Probleme, sollten bis Mitte Januar alle vorgesehenen Glasfaserkabel im Stadtgebiet - immerhin rund 20 Kilometer - von der zentralen Vermittlungsstelle im Bereich Lindenberg bis zu den insgesamt 27 grauen Multifunktionsgehäusen verlegt sein. Von dort aus führen jedoch weiterhin Kupferkabel bis in die Häuser (s. Info-Kasten). Im Vergleich zu einem bisherigen VDSL-Anschluss verdoppelt sich das maximale Tempo beim Herunterladen auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s), beim Heraufladen vervierfacht sich das Tempo auf bis zu 40 MBit/s. Das macht den Austausch von Dokumenten, Fotos und Videos im Internet schneller. Und das wiederum dürfte vor allem interessant sein für die Unternehmen in den Gewerbegebieten der Stadt, vor allem Winterhagen-Scheideweg und Kobeshofen, wo noch über "zu langsame Leitungen" geklagt wird.

Als erste Arbeiten wurden jetzt im Stadtgebiet neue Multifunktionsgehäuse aufgestellt, die - ebenso wie vorhandene Kästen - für die neue Technik aus- bzw. umgerüstet wurden. Nun sind Arbeitskollonen in Hückeswagen unterwegs, die die Glasfaserkabel in die Leerrohre mit Druck "hieneinschießen". Dafür sind keine Erdarbeiten mehr nötig. Zum Teil nutzt die Telekom bereits vorhandene Lehrrohre, sie arbeitet aber auch mit dem Energieversorger BEW zusammen. Der hatte in den vergangenen Monaten, etwa im Island und in der Heidenstraße, bei der Erneuerung der Versorgungsleitungen gleich Lehrrohre für den Breitbandausbau mitverlegt. "Wir mieten dann diese Rohre", erläutert Mysliwitz. Das sei günstiger, als sie selber verlegen zu lassen. "Zudem wollen wir in der Stadt so wenig Baustellen wie möglich", sagt er.

Bürgermeister Dietmar Persian erklärt: "Bis Mitte / Ende Januar sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, dafür haben wir die feste Zusage der Telekom. Damit hätten 90 Prozent der Haushalte und die Gewerbegebiete deutlich schnelleres Internet." Davon profitierten natürlich auch die Gewerbegebiete. Wenn das schnellere Internet ab Anfang 2017 in weiten Teilen Hückeswagens verfügbar ist, kommt das allerdings nicht automatisch bei den Kunden an. Interessierte müssen das erst bei der Telekom (oder einem anderen Anbieter) bestellen. Informieren kann man sich aber schon jetzt in T-Shops oder auf www.telekom.de.

Hückeswagener, die in entlegenen Außenbereichen wohnen, müssen sich allerdings darauf einstellen, vorerst nicht in den Genuss des "Turbo-Internets" zu kommen - ihre Häuser liegen einfach zu weit entfernt von der zentralen Vermittlungsstelle am Lindenberg. Bürgermeister Persian macht allerdings Mut: "Wir haben gerade ein Planungsbüro beauftragt, um zu klären, was wir tun müssen, um auch die letzten zehn Prozent der Bürger mit schnellerem Internet zu versorgen. Die Ergebnisse werden in den nächsten Wochen vorliegen, und dann werden wir auch Anträge auf Fördermittel stellen."

Die derzeitigen Arbeiten der Telekom sind ein reines Geschäft des Anbieters, in das kein öffentliches Geld fließt. Im Zuge dieser Planung soll auch der Optimalfall geprüft werden, dass das Glasfaserkabel direkt bis ins Haus geht und die veraltete Kupferleitung ablöst. "Auch hier sind wir intensiv in den Überlegungen", sagt Persian, der dazu allerdings noch keinen Zeitrahmen geben kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort