Hückeswagen "Super Liquid" rockt die Open-Air-Fans

Hückeswagen · Beim dritten Abend der Konzertreihe "Hückeswagen Live" stimmte alles: Musik, Wetter und Stimmung. Nächsten Freitag spielt zum Abschluss "Six Days Later". Im nächsten Jahr soll es die zehnte Auflage der Open-Air-Konzertreihe geben.

 Die Gewinner des Deutschen Rock- und Pop-Preises in der Kategorie "Beste Cover-Band" von 214, "Super Liquid", legten gleich los. Und so sprang der Funke der Begeisterung schnell auf die Besucher über.

Die Gewinner des Deutschen Rock- und Pop-Preises in der Kategorie "Beste Cover-Band" von 214, "Super Liquid", legten gleich los. Und so sprang der Funke der Begeisterung schnell auf die Besucher über.

Foto: Jürgen Moll

Unwetterwarnung für den Freitag? Richtig, da war doch was. Doch das dritte Konzert der beliebten Reihe "Hückeswagen Live" auf dem Schlossplatz war nicht von Regen und Hagel betroffen. Nach zahlreichen verregneten Abenden in den vergangenen Jahren scheint Petrus seine Liebe zur satt rockenden Musik doch noch entdeckt zu haben - denn: "Die Unwetterwarnung ist eh wieder abgesagt", kalauerte Keyboarder und Sänger Jan Röttger der bestens aufgelegten Cover-Band "Super Liquid" aus Olpe.

Die Band legte von Anfang los und ging gleich nach dem aus Bully Herbigs Komödie "Der Schuh des Manitu" bekannten "Straight To Hell" als Intro mit dem Van-Halen-Klassiker "Jump" in die Vollen - grandioses Doublebass-Finale von Schlagzeuger Marc Adam inklusive.

Das legte die Messlatte für den Abend natürlich ein gutes Stück nach oben. Allerdings standen sechs Profis auf der Bühne, die ihren Job seit nunmehr zwölf Jahren machen. Preisgekrönte Profis noch dazu: 2014 hatten die Olper den begehrten Deutschen Rock- und Pop-Preis in der Kategorie "Beste Cover-Band" gewonnen. Und das merkten die Zuhörer bei jedem Ton, den das Sextett anstimmte. Natürlich hilft es immer, wenn man Klassiker wie "Larger Than Life" ("Backstreet Boys"), "Wannabe" ("Spice Girls") oder, in Medley-Form, "Don't Stop Believing" ("Journey"), "With Or Without You" ("U2") und "Can You Feel The Love Tonight" (Elton John) im Gepäck hat. Aber auch die Hommage an die Neue Deutsche Welle mit Songs von Nena, "Geier Sturzflug" oder "Absturz" kam bei den gut 500 Zuschauern auf dem Schlossplatz bestens an.

Da erinnerte sich keiner mehr daran, dass Sänger Tim Taplick am Anfang versuchte, die noch etwas tanzscheuen Hückeswagener mit dem lockeren Spruch zu animieren: "Ihr müsst nicht gleich jetzt vor der Bühne tanzen, das könnt ihr auch später machen. Aber jetzt ist der Geruch hier noch erträglich. . ." Die Olper wussten: Show ist alles! Und so wurde der Chuck-Berry-Klassiker "Johnny B. Goode" zwar schon sehr früh am Abend geboten, dafür aber mit Gitarren, die über dem Kopf gespielt wurden. Gerade so, als sei man nicht in der beschaulichen Schloss-Stadt am Beginn eines Konzerts, sondern spielte gerade die zweite Zugabe im New Yorker Madison Square Garden.

Die Stimmung im Publikum war bestens. Da waren die Kinder, die, wie immer, als Erste den Platz vor der Bühne in Beschlag nahmen und hingebungsvoll tanzten, alberten und ihren Spaß hatten. Später zeigte sich auch die heilende Wirkung eines Abends voller guter Musik: Eine junge Frau hatte gerade erst ihren Job verloren. Doch über "Super Liquid" sagte sie: "Es ist ganz egal, welche Lieder die Band spielt - die ganze Show, der ganze Abend haben mich meine Probleme vergessen lassen", sagte die Konzertbesucherin, ehe sie sich wieder ins Getümmel vor der Bühne stürzte.

Ein weiteres Konzert steht für "Hückeswagen Live" in diesem Jahr noch an. Aber das ist keineswegs das Ende der Reihe. Das versicherte Linda Daub vom Veranstalter "Agentur 57" aus Siegen, die mit dem dritten Freitagabend zufrieden war: "Das Zehnjährige wird es auf jeden Fall geben. Wir stecken auch schon mitten in den Planungen, konkrete Bands gibt es aber noch nicht."

(wow)
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