Hückeswagen Streetworkerin knüpft erste Kontakte

Hückeswagen · Die ersten vier Wochen hat Asiye Göksen als neue Streetworkerin für Hückeswagen und Marienheide hinter sich gebracht und schon Kontakte zu Jugendlichen geknüpft. Gestern Abend stellte sich die 27-Jährige im Schulausschuss vor.

 Seit einem Monat ist Asiye Göksen als Streetworkerin in Hückeswagen und Marienheide unterwegs. Gestern stellte sich die 27-Jährige den Politikern im Schulausschuss vor.

Seit einem Monat ist Asiye Göksen als Streetworkerin in Hückeswagen und Marienheide unterwegs. Gestern stellte sich die 27-Jährige den Politikern im Schulausschuss vor.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Einen neuen Blickwinkel muss Asiye Göksen an den Tag legen. Und das in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist ihr neues Klientel älter und vor allem problembelastet, zum anderen ist es größer. Bis April hatte die Gummersbacherin als Erzieherin im DRK-Familienzentrum in Bergneustadt-Wiedenest gearbeitet und sich um Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren gekümmert. Die Menschen, die sie seit dem 2. Mai zu betreuen hat, sind nicht nur deutlich älter, sondern haben mitunter auch gewaltige Probleme. Die Streetworkerin kümmert sich in Hückeswagen und Marienheide unter anderem um Kinder mit Schulproblemen, drogenabhängige Jugendliche und sogar straffällige junge Erwachsene.

Die sind froh, dass sich endlich wieder jemand um sie kümmert, nachdem die Streetwork (Straßenarbeit) mehr als ein halbes Jahr geruht hatte. "Die Jugendlichen sind sehr offen und haben nur darauf gewartet, dass ein Streetworker kommt", berichtete Asiye Göksen. Das scheint auch an der Arbeit ihres Vorgängers Heike Lenger gelegen zu haben: "Die Jugendlichen vermissen ihn", sagte die neue Streetworkerin. Außerdem benötigten sie jemanden, der sie auffange.

Lenger hatte im Oktober kurzfristig die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Engelskirchen-Ründeroth, die das DRK Oberberg betreibt, übernommen und war als Streetworker für Hückeswagen und Marienheide ausgeschieden. Der Kreisverband des Roten Kreuzes, bei dem auch die Streetworker angestellt sind, hatte die Stelle umgehend ausgeschrieben. In zwei Verfahren waren aber keine geeigneten Kandidaten bzw. erst gar keine Bewerbungen dabei. Daraufhin hatte Lenger bei Asiye Göksen nachgefragt, ob sie seine Nachfolgerin werden wolle. Die 27-Jährige stimmte zu, bewarb sich und erhielt den Zuschlag.

Schon als Erzieherin hatte sie bei Praktika Erfahrungen mit Neun- bis 18-Jährigen gemacht. So habe sie ihnen etwa geholfen, eine eigene Wohnung zu finden oder sie beim betreuten Wohnen begleitet. Überhaupt war es das Ziel der Gummersbacherin, in der Jugendarbeit tätig zu sein.

In den ersten Wochen in ihrer neuen Position hat die 27-Jährige, die Hückeswagen bis dato nicht kannte, Beziehungen aufgebaut und versucht, Vertrauen zu gewinnen. Zudem zeigte sie sich in den Jugendzentren von Hückeswagen und Marienheide, um auch dort erste Kontakte zu knüpfen. Im Ausschuss berichtete sie: "Ich habe jetzt eine offene Sprechstunde im Jugendzentrum, immer dienstags ab 17 Uhr." Auch hat sie einen gemeinsamen Kinoabend für Mädchen aus beiden Städten organisiert: Demnächst geht's ins Cineplex nach Olpe. Das war der Wunsch der Mädchen.

Seitens der Politik erhielt Asiye Göksen gute Wünsche mit auf den nicht leichten Weg in der Jugendarbeit. So sagte CDU-Fraktionschef Christian Schütte stellvertretend für alle: "Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Arbeit."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort