Persönlich Schwimmmeister endgültig im Ruhestand

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Einst sang Udo Jürgens: "Mit 66 Jahren, da fing das Leben an. . ." Ein Liedzitat, das auch für Jürgen Brinkmann stehen könnte. Der Schwimmmeister des Bürgerbads wird bald selbst 66 und kann die Rente nun so richtig genießen, nachdem er bereits 2010 vom damaligen Bürgermeister Uwe Ufer in den Ruhestand geschickt worden war. Aber so richtig lösen konnte sich Brinkmann von "seinem" Hallenbad nicht, und so beaufsichtigte er fünf weitere Jahre auf 450-Euro-Basis als Schwimmmeister die Badegäste. "Er wollte noch unbedingt seine 30 Jahre hier im Bad vollmachen", sagt Tanja Bauer, eine von vier Geschäftsführern der Bürgerbad gGmbH, am Mittwochvormittag bei seiner Verabschiedung. Diese Marke hatte der Lenneper am 1. Februar erreicht, gestern war nun offiziell sein letzter Dienst am Beckenrand.

 Den Startblock und "sein" Bürgerbad wird Jürgen Brinkmann nun endgültig verlassen. Der 65-Jährige will jetzt den Ruhestand genießen.

Den Startblock und "sein" Bürgerbad wird Jürgen Brinkmann nun endgültig verlassen. Der 65-Jährige will jetzt den Ruhestand genießen.

Foto: Jürgen Moll

HÜCKESWAGEN Einst sang Udo Jürgens: "Mit 66 Jahren, da fing das Leben an. . ." Ein Liedzitat, das auch für Jürgen Brinkmann stehen könnte. Der Schwimmmeister des Bürgerbads wird bald selbst 66 und kann die Rente nun so richtig genießen, nachdem er bereits 2010 vom damaligen Bürgermeister Uwe Ufer in den Ruhestand geschickt worden war. Aber so richtig lösen konnte sich Brinkmann von "seinem" Hallenbad nicht, und so beaufsichtigte er fünf weitere Jahre auf 450-Euro-Basis als Schwimmmeister die Badegäste. "Er wollte noch unbedingt seine 30 Jahre hier im Bad vollmachen", sagt Tanja Bauer, eine von vier Geschäftsführern der Bürgerbad gGmbH, am Mittwochvormittag bei seiner Verabschiedung. Diese Marke hatte der Lenneper am 1. Februar erreicht, gestern war nun offiziell sein letzter Dienst am Beckenrand.

Als Jugendlicher hatte er gerne und viel im alten Hallenbad in Remscheid geschwommen und so gemerkt, dass das nasse Element das seinige ist. Daher machte Brinkmann sein Hobby zum Beruf und begann im Remscheider Freibad im Eschbachtal eine Ausbildung zum Schwimmmeister. Nachdem er neun Jahre im Wipperfürther Hallenbad gearbeitet hatte, lockte ihn der damalige Bademeister Friedel Greffin in die Schloss-Stadt. "Das war 1986", erinnert sich Brinkmann. Ein Jahr zuvor war das Willi-Daume-Bad, wie es früher hieß, ein zweites Mal abgebrannt. "An meinem ersten Tag habe ich direkt bei der Grundreinigung mitgemacht", erzählt der 65-Jährige. "Es ist, als wäre es gestern gewesen."

Während im Foyer Stehtische mit seinen Präsenten - Wein und ein Präsentkorb - aufgestellt sind und auf den Abschied mit Sekt und Orangensaft angestoßen wird, kommen immer wieder Badegäste aus den Umkleidekabinen heraus. Bei den Frühschwimmern (und nicht nur bei ihnen) erfreut sich Brinkmann offenbar großer Beliebtheit. Denn immer wieder heißt es: "Jürgen, mach's gut. Komm doch mal vorbei." Und der Lenneper verspricht, vielleicht an den Kursen der Frühschwimmer teilzunehmen, dessen Mitglied er seit 1993 ist. In den 30 Jahren als Schwimmmeister im Hückeswagener Bad hat er vier Menschen das Leben gerettet, erzählt er. An eine kuriose Begebenheit erinnert sich der 65-Jährige noch besonders: "Ich habe mal einen aus dem Wasser geholt und wiederbelebt. In solchen Fällen müssen wir den Notarzt verständigen", sagt Brinkmann. Als der eintraf, war der Gerettete verschwunden. "Wir haben ihn dann am Tresen der Familie Deckert, den es damals noch hier im Bad gab, gefunden. Bier trinkend", erzählt der Lebensretter lächelnd.

Jetzt, da er endgültig im Ruhestand angekommen ist, kann sich Jürgen Brinkmann noch mehr seinen Hobbys widmen. Vor allem kann er zusammen mit seiner Frau Marita, mit der er seit 43 Jahren verheiratet ist, Bahnhöfe besuchen und Bahn fahren, denn: "Ich bin großer Eisenbahn-Fan." Auch die Möbelhäuser der Region dürften mit häufigeren Besuchen des Lenneper Ehepaars rechnen. Begleitet doch Brinkmann seine Frau gerne bei deren liebsten Hobby, dem Stöbern unter Möbeln.

STEPHAN BÜLLESBACH

(RP)
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