Tierisch Gelbbauchunke kehrt nach Oberberg zurück

Hückeswagen · OBERBERG (rue) Regelrecht auf die Sprünge geholfen wird jetzt der Gelbbauchunke, einem europaweit streng geschützten Tier. Die kleine, krötenähnliche Amphibienart war früher im gesamten Bergischen Land häufig anzutreffen, sie vertilgte in praktisch jeder kleinen Wasserfläche auf Wald- und Feldwegen Stechmücken und andere Insekten. Heute ist die Art so gut wie ausgestorben. Deswegen werden die Amphibien nachgezüchtet und in geeigneten Lebensräumen wieder angesiedelt. Genau das passierte jetzt in einem Steinbruch in der Nähe von Lindlar mit einigen 100 nachgezüchteten Jung-Unken. Die Nachzucht und Wiederansiedlung wurde möglich durch die Kooperation von privatem und staatlichem Naturschutz.

 Gelbbauchunken sind in der Europäischen FFH-Richtlinie gelistet und im Bundesnaturschutzgesetz sowie im Landschaftsgesetz streng geschützt.

Gelbbauchunken sind in der Europäischen FFH-Richtlinie gelistet und im Bundesnaturschutzgesetz sowie im Landschaftsgesetz streng geschützt.

Foto: biostation

OBERBERG (rue) Regelrecht auf die Sprünge geholfen wird jetzt der Gelbbauchunke, einem europaweit streng geschützten Tier. Die kleine, krötenähnliche Amphibienart war früher im gesamten Bergischen Land häufig anzutreffen, sie vertilgte in praktisch jeder kleinen Wasserfläche auf Wald- und Feldwegen Stechmücken und andere Insekten. Heute ist die Art so gut wie ausgestorben. Deswegen werden die Amphibien nachgezüchtet und in geeigneten Lebensräumen wieder angesiedelt. Genau das passierte jetzt in einem Steinbruch in der Nähe von Lindlar mit einigen 100 nachgezüchteten Jung-Unken. Die Nachzucht und Wiederansiedlung wurde möglich durch die Kooperation von privatem und staatlichem Naturschutz.

"Mit der Wiederansiedlung der Gelbbauchunke im Oberbergischen Kreis sind wir endlich einen großen Schritt weiter bei den Schutzbemühungen um diese in NRW vom Aussterben bedrohte Art. Jetzt müssen wir uns darum kümmern, dass es den jungen Unken hier so gut gefällt, dass es bald den ersten Nachwuchs im Steinbruch gibt", sagt Biologe Tobias Mika von den Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg, der das Projekt vor Ort betreut.

Amphibienexperte Arno Geiger betont, dass unter streng kontrollierten Bedingungen im Artenschutzzentrum in Metelen im Kreis Steinfurt eine große Anzahl Jungtiere aus wenigen Wildfängen nachgezüchtet wurden. Oliver ter Schegget, Tierpfleger in Metelen: "Zurzeit grassiert ein gefährlicher Pilz in NRW, der Chytridpilz. Er schädigt die feuchte Haut der Amphibien. Ziel unserer Nachzucht war es daher nicht nur, viele junge Unken zu produzieren, sondern die Nachzucht auch chytridpilzfrei zu halten. Bis jetzt ist uns das gelungen".

Gelbbauchunken sind in der Europäischen FFH-Richtlinie gelistet und im Bundesnaturschutzgesetz sowie im NRW-Landschaftsgesetz streng geschützt. Zudem ist sie durch Bestandsrückgänge in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit in den Roten Listen als "stark gefährdet" eingestuft worden, in NRW sogar in die höchste Gefährdungskategorie "vom Aussterben bedroht".

Aus diesen Gründen wurde ein Förderprojekt mit dem Namen "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland" initiiert. Es ist Teil des Programms "Biologische Vielfalt" des Bundesamts für Naturschutz und wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Projektträger ist der Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Niedersachsen (NABU).

Das Programm ermöglicht sowohl die Erhaltung bestehender Lebensräume als auch die Schaffung ganz neuer Lebensräume, die anschließend neu von Gelbbauchunken besiedelt werden können.

Im Bergischen Land setzen die Biologischen Stationen Rhein-Berg und Oberberg das Projekt um. Weiter unterstützen die Untere Landschaftsbehörden Oberberg und Rheinberg sowie die Höhere Landschaftsbehörde der Bezirksregierung und der NABU- Landesverband das Projekt.

(RP)
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