Familie & Co. Flüchtling betreut "Strolche" in Kita

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN (wow) Im Leben des jungen Eritreers Yirga Belay tut sich einiges: Seit fast zwei Jahren lebt der 29-Jährige nun schon in der Schloss-Stadt, seit kurzer Zeit ist er anerkannter Flüchtling. Er kann somit seine Familie nachholen, die Frau und zwei kleinen Töchter (die BM berichtete). Mittlerweile versucht Belay, sich langsam wieder in ein geregeltes Leben zurückzukämpfen. In seiner Heimat war der 29-jährige Grundschullehrer. Seit zwei Wochen arbeitet er als Praktikant im Awo-Kindergarten an der Montanusstraße. Ende der Woche geht das Praktikum nahtlos in eine AGH-Maßnahme (Arbeitsgelegenheit) der Arge über, die zunächst auf ein halbes Jahr befristet ist.

 Die "Strolche" des Awo-Kindergartens sind fasziniert von Yirga Belay, dem Flüchtling aus Eritrea.

Die "Strolche" des Awo-Kindergartens sind fasziniert von Yirga Belay, dem Flüchtling aus Eritrea.

Foto: Block

HÜCKESWAGEN (wow) Im Leben des jungen Eritreers Yirga Belay tut sich einiges: Seit fast zwei Jahren lebt der 29-Jährige nun schon in der Schloss-Stadt, seit kurzer Zeit ist er anerkannter Flüchtling. Er kann somit seine Familie nachholen, die Frau und zwei kleinen Töchter (die BM berichtete). Mittlerweile versucht Belay, sich langsam wieder in ein geregeltes Leben zurückzukämpfen. In seiner Heimat war der 29-jährige Grundschullehrer. Seit zwei Wochen arbeitet er als Praktikant im Awo-Kindergarten an der Montanusstraße. Ende der Woche geht das Praktikum nahtlos in eine AGH-Maßnahme (Arbeitsgelegenheit) der Arge über, die zunächst auf ein halbes Jahr befristet ist.

Belay wirkt gelöst. Gerade steht er bei den "Strolchen" an der Spüle und wäscht ein paar Tassen aus. Silvia Lotz, Heilpädagogin und Gruppenleiterin, betrachtet ihren neuen Kollegen sehr zufrieden: "Dass Yirga jetzt bei uns ist, ist eine Bereicherung für uns alle. Wir sind richtig froh, ihn zu haben." Berührungsängste habe es keine gegeben. "Im Gegenteil, die 'Strolche' sind eine Inklusionsgruppe mit fünf Inklusions- und zwölf Regelkindern. Da sind auch Kinder im Rollstuhl, was ein wenig anders ist." Und Belay erzählt: "Die Kinder sind fasziniert von meinen Haaren, fragen mich immer, ob sie denn nass sind. . ." Spricht's, fährt sich kurz durch die krausen Haare und lacht.

In der "Strolche"-Gruppe gibt es auch ein Kind mit dunkler Hautfarbe, sagt Silvia Lotz. "Daher kennen die Kinder unterschiedliche Hautfarben schon. Sie sind ohnehin alle sehr unkompliziert, sind direkt auf Yirga zugegangen, haben ihn gefragt, ob er mit ihnen spielen oder kurz bei etwas helfen könne."

Für den 29-Jährigen ist die Arbeit sehr nahe an seinem gelernten Beruf - auch wenn die Bedingungen ganz andere sind: "Die Kinder, die ich unterrichtet habe, waren älter - zwischen sechs und 13 Jahren. Außerdem haben wir 40 Kinder in einer Klasse und in einem Raum zu unterrichten gehabt", sagt er.

Ein weiterer Schritt ist für den 29-Jährigen also getan. Und diesmal einer, der nur positiv ist, wie Belay lachend sagt: "Ich liebe es, mit den Kindern zu arbeiten. Es ist eine tolle Arbeit."

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort