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Musikalisch Bei "Reharmonie" mit Spaß am Singen zurück in Alltag

Hückeswagen · Alle sitzen im Halbkreis. Dann starten die Aufwärmübungen, denn ohne geht's nicht ans Singen. Chorleiterin Sibylle Hummel macht die Übungen vor. Dann geht's endlich richtig los: Gesungen werden Lieder wie "Mein kleiner grüner Kaktus" oder "Aber bitte mit Sahne". Einfach fällt das den Sängern nicht, aber sie haben ganz viel Spaß dabei. Der Chor "Reharmonie" mit Mitgliedern aus Hückeswagen wurde vom Männergesangsverein (MGV) Niederwermelskirchen ins Leben gerufen. Er richtet sich an Schlaganfallpatienten, Aphasiker, aber auch an andere beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige.

 Manfred und Edelgard Janson (4. und 5. von links) singen im Chor "Reharmonie". Chorleiterin Sibylle Hummel wärmt sich mit den Sängern auf.

Manfred und Edelgard Janson (4. und 5. von links) singen im Chor "Reharmonie". Chorleiterin Sibylle Hummel wärmt sich mit den Sängern auf.

Foto: Jürgen Moll

Alle sitzen im Halbkreis. Dann starten die Aufwärmübungen, denn ohne geht's nicht ans Singen. Chorleiterin Sibylle Hummel macht die Übungen vor. Dann geht's endlich richtig los: Gesungen werden Lieder wie "Mein kleiner grüner Kaktus" oder "Aber bitte mit Sahne". Einfach fällt das den Sängern nicht, aber sie haben ganz viel Spaß dabei. Der Chor "Reharmonie" mit Mitgliedern aus Hückeswagen wurde vom Männergesangsverein (MGV) Niederwermelskirchen ins Leben gerufen. Er richtet sich an Schlaganfallpatienten, Aphasiker, aber auch an andere beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige.

Seit rund zweieinhalb Jahren gibt es den Chor. Er zählt zu den wenigen, die es in Deutschland in dieser Art gibt. "In Bonn, München und Berlin sind solche Chöre noch zu finden", berichtet "Chorchef" Manfred Janson. Der Hückeswagener stieß mit seiner Frau Edelgard kurz nach der Gründung des Chors dazu. Edelgard Janson hatte vor fünf Jahren einen Schlaganfall. "Das kam ganz plötzlich", erzählt Janson. "Ich kam aus dem Bad, und sie saß am Tisch und konnte nicht mehr sprechen." Nach Rehamaßnahmen und Gymnastik standen bei der heute 69-Jährigen auch Besuche beim Logopäden in Radevormwald an. Dort sah sie einen Flyer des Chors "Reharmonie" liegen. "Sie wollte da unbedingt hin. Wir sind dann einfach mal hingefahren", sagt der 71-jährige Janson. Aber nur gucken war nicht - die Jansons mussten gleich mitsingen. "Für mich war das völliges Neuland mit dem Singen", sagt Janson. Für seine Frau nicht: Sie war früher schon einmal im Kirchenchor.

Rund 20 Mitglieder im Alter von 50 bis 80 Jahren hat der Chor. Sie kommen aus Hückeswagen, Wermelskirchen, Burscheid, Hilgen und Leverkusen. Die Menschen mit Beeinträchtigung nehmen häufig ihre Partner mit zum Singen. Zweimal im Monat, am ersten und dritten Donnerstag, trifft sich der Chor zur Probe von 16 bis 17.30 Uhr im Stephanus-Gemeindezentrum Hilgen-Neuenhaus, Kirchweg 13, in Burscheid. Wer mitmachen will, kann einfach vorbeikommen. "Das Singen hat sich bei meiner Frau schon positiv auf das Sprechen ausgewirkt", versichert Janson, der dem Männergesangsverein sehr dankbar ist, dass dieser den Chor gegründet hat. "Meine Frau kann nun Wörter viel besser formulieren als vorher", stellt der Hückeswagener fest. "Das haben uns auch schon andere gesagt, die meine Frau lange nicht gesehen haben."

Natürlich wird zunächst ganz langsam gesungen, damit die Sänger mit Sprachstörung mitkommen. Volkslieder, Schlager und Kirchenlieder gehören zum Repertoire des Chores. Im Jahr tritt der Chor etwa sieben Mal auf. Besonders viel zu tun hat er in der Weihnachtszeit.

ELENA ERBRICH

(RP)
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