Hückeswagen Sparkasse und Vorstandsmitglied Beekes trennen sich
Hückeswagen · Der Vertriebsvorstand geht nach nur etwas mehr als drei Jahren. Michael Kühl führt die Sparkasse vorerst alleine.
Die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen hat ab dem 1. August nur noch ein Vorstandsmitglied. "Die Sparkasse und ihr Vertriebsvorstand Michael Beekes werden sich in bestem Einvernehmen zum 31. Juli trennen", berichtete gestern der Verwaltungsratsvorsitzende Christian Viebach. Verwaltungsrat und Vertriebsvorstand hätten "unterschiedliche Auffassungen zur vertrieblichen Strategie und zur vertrieblichen Entwicklung der Sparkasse".
Beekes verantwortete das Privatkunden- und Kreditgeschäft seit dem 1. März 2012; sein Vertrag hatte eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2017. Vor seiner Tätigkeit im Bergischen war er viereinhalb Jahre Vorstandsvorsitzender der Sparkasse in Geseke, einem kleineren Haus. Bei seiner Vorstellung bezeichnete Beekes als Garantie des geschäftlichen Erfolgs eine nachhaltige und kontinuierliche Betreuung der Kunden. Für eine Stellungnahme war er gestern nicht zu erreichen.
2012 hatten sich 80 Interessenten auf die Stelle beworben, mit 25 gab es Erstgesprächen, mit fünf weitergehende. Verwaltungsrat und Zweckverbandsversammlung (jeweils aus Hückeswagen und Radevormwald) hatten sich dann einstimmig für Beekes ausgesprochen. Nach der Einstellung des Vorstandssprechers Michael Kühl 2009 sollte auch die zweite Stelle von einem auswärtigen Bankexperten besetzt werden. Kühls Vertrag läuft nach einer Verlängerung im vorigen Jahr noch bis 2019.
Notwendig geworden war die Neubesetzung, weil die Vorstandsmitglieder Uwe Sablotny (31. Dezember 2011) und Stefan Tengeler (31. März 2012) das Haus auf eigenen Wunsch verlassen wollten. Ihrem Wunsch hatte der Verwaltungsvorstand im Oktober 2011 entsprochen. Gleichzeitig entschied er, dass der Vorstand von drei auf zwei Mitglieder verkleinert wird.
Bis auf Weiteres wird Vorstandssprecher Michael Kühl die Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen alleine führen. Eine weitere Stellungnahme zur Trennung wollten er und Viebach nicht abgeben. Ein für Mai vorgesehenes Pressegespräch zur Entwicklung der Sparkasse war zwischenzeitlich abgesagt und nicht neu terminiert worden.
Als Verwaltungsratsvorsitzender informierte Viebach die Mitarbeiter gestern Morgen in einer Personalversammlung. "Es herrschte eine ruhige Grundstimmung", berichtete er und fügte an: "Die Belegschaft blickt positiv auf die Entwicklung der nächsten Monate."
Eine Sparkasse benötige wie eine Bank zwei Vollvorstände, erläuterte Viebach. Der Verwaltungsrat habe sich mit der personellen Frage beschäftigt, um die vakante Stelle möglichst schnell zu besetzen. Mit der neuen personellen Ausrichtung werden drei Ziele verfolgt: Die Sparkasse will weiter direkter Ansprechpartner für Bürger und Mittelstand sein, die Eigenständigkeit des Hauses soll erhalten bleiben und die Arbeitsplätze gesichert werden.
